Wochenspruch: Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth, alle Lande sind seiner Ehre voll. (Jesaja 63)
Psalm: 145 i. A.
Reihe I: Johannes3, 1-8 [9-15]
Reihe II: Römer 11, [32] 33-36
Reihe III: Jesaja 6, 1-13
Reihe IV: Epheser 1, 3-14
Reihe V: 4. Mose / Numeri 6, 22-17
Reihe VI: 2. Korinther 13, 11 [12] 13
Eingangslied: EG 317, 1– 5 Lobe den Herren
Wochenlied: EG 139, 1 - 5 Gelobet sei der Herr
Predigtlied: EG 395, 1 - 3 Vertraut den neuen Wegen
Schlusslied: EG 445, 1.5. 6 Gott des Himmels und der Erden
Lobpreis Gottes für die Erlösung durch Christus
3 Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit allem geistlichen Segen im Himmel durch Christus.
4 Denn in ihm hat er uns erwählt, ehe der Welt Grund gelegt war, dass wir heilig und untadelig vor ihm sein sollten in der Liebe;
5 er hat uns dazu vorherbestimmt, seine Kinder zu sein durch Jesus Christus nach dem Wohlgefallen seines Willens,
6 zum Lob seiner herrlichen Gnade, mit der er uns begnadet hat in dem Geliebten.
7 In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Sünden, nach dem Reichtum seiner Gnade,
8 die er uns reichlich hat widerfahren lassen in aller Weisheit und Klugheit.
9 Gott hat uns wissen lassen das Geheimnis seines Willens nach seinem Ratschluss, den er zuvor in Christus gefasst hatte,
10 um die Fülle der Zeiten heraufzuführen, auf dass alles zusammengefasst würde in Christus, was im Himmel und auf Erden ist, durch ihn.
11 In ihm sind wir auch zu Erben eingesetzt worden, die wir dazu vorherbestimmt sind nach dem Vorsatz dessen, der alles wirkt, nach dem Ratschluss seines Willens,
12 damit wir zum Lob seiner Herrlichkeit leben, die wir zuvor auf Christus gehofft haben.
13 In ihm seid auch ihr, die ihr das Wort der Wahrheit gehört habt, nämlich das Evangelium von eurer Rettung – in ihm seid auch ihr, als ihr gläubig wurdet, versiegelt worden mit dem Heiligen Geist, der verheißen ist,
14 welcher ist das Unterpfand unsres Erbes, zu unsrer Erlösung, dass wir sein Eigentum würden zum Lob seiner Herrlichkeit.
Gott hat einen Plan für unsere Welt und unser Leben: Er möchte alle Menschen zu seinen Kindern machen und der Welt Heil bringen –Himmel und Erde zusammenzubringen.
I. Ein solides Projekt braucht einen soliden Plan
Liebe Schwestern, liebe Brüder, verehrte Gemeinde,
wer etwas bauen möchte, muss dafür einen Plan haben. Sorgfältig wird darin eingezeichnet, was einmal werden soll. Hat ein guter Architekt den Plan gezeichnet, ist darin nichts vergessen. Nach sorgfältiger Prüfung und statischer Kontrolle erhält das Konzept das Genehmigungssiegel.
Jetzt steht es fest, so muss es werden. Veränderungen dürfen nicht mehr ohne weiteres sein.
Jeder, der an dem Projekt beteiligt ist, hat somit eine sichere Vorgabe und klare Handlungsanweisung. Zudem gibt es einen wichtigen Nebeneffekt: Man sieht man schon das Ergebnis vor sich, selbst wenn noch kein Spatenstich gemacht wurde.
Der Plan wirkt damit auch motivierend, denn er weckt die Sehnsucht, das Ergebnis bald real vor sich zu haben. Schließlich gewährleistet er, mit dem Vorhaben auf dem richtigen Weg zu sein.
II: Gottes Plan für Welt und Menschen
Unser Predigttext stellt uns den Bauplan Gottes für unsere Welt und die Menschen vor:
Gottes Projekt heißt: Die Menschen zu Gottes Kindern zu machen, Himmel und Erde zusammenzubringen und die frohe Botschaft so mit den Menschen umzusetzen, dass am Ende Freude, Glück und Herrlichkeit stehen und alle uneingeschränkt in das Lob Gottes einstimmen.
In diesem Plan Gottes sind alle Menschen vorgesehen.
Er möchte auf keinen in seinem Vorhaben verzichten. Denn jeder Mensch ist ihm wichtig und jeder hat einen Platz, den er ausfüllen kann und wo er gebraucht wird.
III. Gott befähigt uns durch seinen Segen und beteiligt uns
Bevor Gott uns Menschen einsetzt, rüstet er uns aus.
Unser Predigttext spricht davon, dass Gott uns segnet mit allem geistlichen Segen des Himmels.
Wenn Gott segnet bedeutet das: Er gibt uns, was nötig ist um Leben zu schaffen und Leben zu erhalten.
Greifbar wird das zuerst mit jedem Menschen, der das Licht der Welt erblickt. Wir existieren, weil wir Gott wichtig sind und er möchte, dass wir leben. Auf diese Weise erhalten wir von Gott unseren Lebenssinn.
IV. Die äußere Dimension des Segens
Zu diesem ‚Grundsegen‘ des Lebens gibt es dann den ‚Fortführungssegen‘, mit dem unser Leben erhalten wird. Wir können ihn in tausenden Dingen des Alltags entdecken: Angefangen bei den Grundbedürfnissen mit Nahrung, Kleidung, Wohnung, Luxusdingen.
Aber auch mit den Erfahrungen von Lebensvollzügen: Kraft, bestimmte Lebensumstände zu bestehen oder auszuhalten,
Die Liste ließe sich noch erheblich verlängern.
Alle diese Umstände und Erfahrungen sind Ausdruck des Segens, den Gott uns zuteilwerden lässt: - Leben schaffen und Leben erhalten.
Mit dem Segen geht Gott bei uns in Vorleistung. Er stellt keine Forderung, sondern er beschenkt uns.
V. Die innere Dimension des Segens
Neben den angeführten Äußerlichkeiten hat Segen auch noch eine innere Dimension.
Wir Menschen besitzen die Anlage und haben das Bestreben, sein zu wollen, wie Gott.
Autonomie – nach eigenen Gesetzen und Vorstellungen leben. Diese Haltung hat uns von Gott getrennt und viel Unheil in die Welt gebracht. Wie viele Krankheiten, wie viele Todesfälle gehen auf Ursachen zurück, für die wir Menschen verantwortlich sind: Umweltverschmutzungen, Kriege, Verkehrsunfälle, Naturkatastrophen, Stress…
Wir verdrängen Gott und erleiden mit unserer erdachten Göttlichkeit - mit dem Streben nach Autonomie - letztlich Schiffbruch.
Die Bibel spricht davon, dass das Übertreten der Gesetze Gottes den Tod bedeutet.
Aber Gott findet sich damit nicht ab. Darum erfahren wir aus der Bibel, dass Gott in Jesus Christus selbst in die Welt kommt, um die Folgen der Gesetzesübertretung des Menschen zu tragen.
Wir haben versagt, aber Gott übernimmt dafür die Verantwortung. Auf die Übertretung der Gesetze Gottes steht die Todesstrafe, aber Jesus Christus hat die Strafe übernommen.
Wenn wir vor Gott bekennen und uns von ihm befreien lassen, das heißt, es für uns annehmen, gelten wir vor Gott als schuldlos.
Wenn wir versagt haben, können wir unsere Fehler benennen und sie auf Jesus Christus übertragen. Wir können Jesus als Müllabladeplatz verwenden und damit von allem Lebensdreck frei werden.
VI. Taufe und Buße
In der Taufe wird das symbolisch ausgeführt. Das Wasser reinigt und macht aus einem Menschen der als Mensch von Gott getrennt ist, ein Gotteskind.
In dem Vollzug von Taufe und später in dem ehrlichen Abladen von Schuld bei Gott mit der herzlichen Bitte um Vergebung, kommen Himmel und Erde zusammen. Das, was uns von Gott trennt, wird dadurch aufgehoben. Auf diese Weise wird ein wichtiger Abschnitt in Gottes Bauplan realisiert.
Im Prinzip handelt es sich um das Kernstück von Gottes Planung.
Das besteht darin, uns Menschen zu folgender Erkenntnis und Umsetzung in unserem Leben zu bringen:
VII. Der Wert des Planes Gottes für uns
Die Ergebnisse aus Gottes Plan für uns sind beeindruckend. Sie verändern nicht nur unser grundsätzliches Sein, sondern wirken sich ganz praktisch in unserem Alltag aus:
Das Leben wird leichter, bewusster und froher.
Außerdem entdecken wir mehr zum Freuen und Danken. Wir müssen nicht mehr mit allem selbst klar kommen.
An Gottes Plan gibt es keine Mängel.
Aber wenn wir uns in der Welt im Kleinen und Großen umsehen, merken wir, dass Gottes Projekt noch nicht vollendet ist.
Leid, Ungerechtigkeit, Schuld, Schmerz, Enttäuschung sind noch Wirklichkeiten, die viel Raum einnehmen. An diesen Tatsachen kommen wir nicht vorbei. Sie zeigen uns, dass die Welt noch nicht so ist, wie Gott sie haben will.
Aber Gott ist am Arbeiten; und er wird sein Vorhaben nicht eher beenden, bis sein Plan ausgeführt ist. Sein Projekt der Liebe soll alle erreichen.
Denn wir Menschen sind Gott so wichtig, dass er keinen aufgibt. Alle sollen die Möglichkeit bekommen Gottes Einladung zu folgen und Kinder Gottes zu werden.
Gott wird nicht aufhören anzubieten, Teil seines Projekts zu werden.
Selbst wenn es bei manchen länger dauert, bis seine frohe Botschaft ihn erreicht, bleibt Gott dran.
Denn wir sind ihm unendlich wertvoll.
Amen
Wir sind zu dir gekommen, Gott,
mit dem, was uns freut, und mit dem, was uns Angst macht.
Wir sind gekommen mit unserem Dank, mit unseren Sorgen und auch mit dem Dunkel, das in uns ist.
Wir bitten Dich: Sprich zu uns in deinem helfenden Wort,
erleuchte unsere Herzen, damit dieser Gottesdienst hineinwirkt in unser Leben, in unseren Alltag, in unsere Familien, in unsere ganze Gemeinde.
Evangelisches Gottesdienstbuch, S. 534/1
Lasst uns den Herrn anrufen: Herr, erbarme dich!
Der Herr hat uns mit seiner Gnade beschenkt. Er ist Mensch geworden, damit wir erkennen, was Liebe ist. So wollen wir jetzt zu ihm beten für alle Menschen, die seine Hilfe brauchen:
Wir bitten für die Kirche Jesu Christi mit ihren Gemeinden:
dass sie glaubwürdig Zeugnis von der Liebe Gottes geben, indem sie diese Liebe bei sich wirken lassen;
dass alle, die Verantwortung tragen, diese in Weisheit gebrauchen;
dass da, wo Trennung und Entzweiung herrschen, Versöhnung und Gemeinschaft möglich werden.
Lasst uns den Herrn anrufen: Herr, erbarme dich!
Wir bitten für die Völker dieser Erde:
dass die Zwietracht und die Kriege ein Ende finden;
dass den Menschen in den Katastrophengebieten wirksame Hilfe erfahren;
dass die reichen Länder bereit werden großzügig abzugeben und Not zu lindern;
dass die Macht der Liebe die Macht des Geldes bezwingt.
Lasst uns den Herrn anrufen: Herr, erbarme dich!
Wir bitten für die Menschen in Krisensituationen:
dass die Kranken Heilung erfahren;
dass denen in Angst und Verzweiflung geholfen wird;
dass die Trauernden getröstet werden;
dass die Mutlosen Vertrauen schöpfen.
Lasst uns den Herrn anrufen: Herr, erbarme dich!
Wir bitten für uns:
dass wir Kraft bekommen für alle Aufgaben der kommenden Woche;
dass wir Zeit finden, um zwischendurch zur Ruhe zu kommen;
dass wir Zeugen sein können für Jesus Christus in unserer Umwelt sein können
und andere Menschen durch uns ins Fragen kommen.
Lasst uns den Herrn anrufen: Herr, erbarme dich!
Gemeinsam beten wir weiter: Vater unser …
Verfasser: Pfarrer Ulrich Matthias Spengler, Pfarrgasse 1, 99438 Bad Berka
Referat Ehrenamtliche Verkündigung
Markgrafenstraße 14, 60487 Frankfurt/Main,
Telefon: 069.71379-140
Telefax: 069.71379-131
E-Mail: predigtvorschlaege@zentrum-verkuendigung.de
in Kooperation mit dem
Pfarrer Dr. Matthias Rost
Zinzendorfplatz 3 (Alte Apotheke), 99192 Neudietendorf
Telefon: 036202.7717-97