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Beam me up, Jesus!

von Ralf Friedrich (Dieburg)

Predigtdatum : 21.05.2009
Lesereihe : ohne Zuordnung
Predigttag im Kirchenjahr : Rogate
Textstelle : Lukas 24,(44-49).50-53
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Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen!
Liebe Gemeinde,
einige erinnern sich sicher noch an die Serie Enterprise. Captain Kirk verwendete dabei immer den Satz: "Beam me up, Scotty" und dann wurde der Captain in seine Bestandteile zerlegt, dann verschwand er und dann wurde er wieder auf dem Raumschiff Enterprise zusammengebaut und war wieder ganz Mensch. Als ich in meiner Kinderzeit dieses Bild zum ersten Mal sah, da wart ich total begeistert. So etwas wollte ich auch mal erleben.
In unserem heutigen Predigttext, geht es den Jüngern Jesu ähnlich. Sie erleben etwas Wunderbares. Ich lese den heutigen Predigttext aus dem 24. Kapitel des Evangeliums des Lukas:
50 Er führte sie aber hinaus bis nach Betanien und hob die Hände auf und segnete sie.
51 Und es geschah, als er sie segnete, schied er von ihnen und fuhr auf gen Himmel.
52 Sie aber beteten ihn an und kehrten zurück nach Jerusalem mit großer Freude
53 und waren allezeit im Tempel und priesen Gott.
Zuerst geht Jesus mit den Jüngern an einen ganz besonderen Ort: Nach Betanien! Betanien scheint ein Platz mit besonderer Kraft zu sein! Betanien war Ort vieler Heilungen und Wunder. Betanien war der Ausgangspunkt der Passion Jesus. Betanien, ein Ort 4 km östlich von Jerusalem. Betanien, ein unbedeutenes Dorf, wird zum Schauplatz eines einmaligen Erlebnisses: Jesus Himmelfahrt!
Dort passierte das Wunder! Während Jesus seine Jünger und Jüngerinnen segnete, fuhr er gen Himmel. Anders als Captain Kirk, der unsichtbar wird, steigt Jesus vor seinen Jüngern in die Höhe! Ich stelle mir vor, wie Jesus aufrecht stehend und segnend steht und langsam entschwindet, bis ich ihn nicht mehr sehen kann.
Das ist allerdings knappe 2000 Jahre her und heute sehen wir im Kino und Fernsehen oder wir lesen in Büchern oder wir hören im Radio ganz merkwürdige, fantastische Geschichten. heute lächeln wir über die Erfindungen von Leonardo DaVinci oder über die Geschichten von Jules Verne. Was für ihre Zeit noch unverstellbar war, das wird heute häufig nur noch belächelt.
Was allerdings bis heute unübertroffen ist, ist der Moment wo Jesus in den Himmel aufstieg. Das haben wir noch nicht wiederholen können! Das ist bis heute einmalig!
Ich selbst fühle mich bei diesem Bild des aufsteigenden Jesus richtig zu ihm hingezogen. Ja ich möchte bei Ihm sein. So bete ich manchmal: Beam me up Jesus!
Ich erlebe Zeiten, in denen bin ich einfach schlecht drauf. Ich habe Streit mit meiner Frau wegen irgendeiner Kleinigkeit. Oder da sind Momente, da läuft es mit den Kindern anders als geplant. Ich stelle eine Frage und dann bekomme ich eine Antwort, bei der ich mich hinsetzen muss. Oder sie bringen Noten nach Hause, die einfach anders sind als wie meine Frau und ich uns das wünschen. Wenn wir die Kinder darauf ansprechen, kommen dann selten wirklich gute Antworten.
Das sind Momente, da wünsche ich mir: Beam me up, Jesus!
Oder ich habe auf der Arbeit Stress. Ein Training lief schlecht oder innerhalb der Firma gibt es Streit wegen unterschiedlicher Methoden oder wegen unterschiedlicher Rollen. Die ganze Arbeit wird mir einfach zu viel. Ich verliere die Freude, ich verliere die Erfüllung an meinem Job.
Das sind Momente, da bete ich: Beam me up, Jesus!
Vielleicht kennen Sie ja auch solche Momente. Momente im Leben, wo einfach alles schräg läuft und Sie einfach nicht mehr weiter wissen und am liebsten aus der Situation aussteigen wollen und vielleicht wünschen Sie sich innerlich ja auch:
Beam me up, Jesus!
Was passiert dann bei mir? Nach diesem kleinen Stoßgebet beginne ich mich besser zu fühlen. Jesus kommt, er ist wirklich da und nimmt mir meine Last ab. Anstatt mich hochzubeamen, gibt er mir Kraft, gibt er mir Zuversicht und ich beginne wieder die Welt mit anderen Augen zu sehen. Genauso wie Jesu Jünger und Jüngerinnen Jesus nach einer Zeit nicht mehr sehen konnten, so wussten sie doch, dass er immer noch gegenwärtig ist. Gegenwärtig ist Jesus für mich auch heute noch!
Allerdings ist Jesus für mich auch an unterschiedlichen Orten unterschiedlich stark gegenwärtig. Wie bei Captain Kirk, der einen Transporterraum brauchte oder wie bei Jesus in Betanien, so gibt es Plätze, da fühle ich mich Jesus einfach näher. Das sind zum Beispiel Plätze, wo bereits viel gebetet wurde. Plätze wie diese Kirche hier in Eppertshausen. Deshalb gehe ich auch so gerne in Kirchen. Plätze in denen ich die Gegenwart Jesus stark spüre.
Zu den Plätzen gehören auch andere Orte. Wenn ich zum Beispiel alleine durch den Wald mit meinen Nordic Walkingstöcken unterwegs bin. In solchen Momenten, alleine in der Natur, da spüre ich Jesus auch stark.
Oder wenn ich mit meinem Motorrad fahre. Wenn ich den Fahrtwind spüre und das Gefühl der Kurven genieße Dann spüre ich Jesus auch bei mir und das tut mir einfach gut beim Motorrad fahren. Wo spüren Sie Jesus am stärksten?
Wenn ich Jesus spüre, dann spüre ich eine Nähe. Dann spüre ich Vertrautheit. Dann spüre ich Frieden. Dann spüre ich Hoffnung. Dann spüre ich Glück. Dann fühle ich mich als geliebter Mensch. Wie spüren Sie die Nähe Jesus?
Also, das Paradox noch einmal zusammengefasst: meistens wenn ich "Beam me up Jesus" bete, dann kehrt sich der Sinn des Gebets um und Jesus kommt zu mir!
Ich bin immer wieder überrascht, wie Jesus mich seine Gegenwart spüren, ja erleben lässt.
Ich lade Sie ein, probieren Sie es selbst doch einmal aus. Beten Sie "Beam me up Jesus!" und lassen Sie sich überraschen.
Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus.
Amen