Wochenspruch: Einen andern Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus. (1. Korinther 3,11)
Psalm: 46,2-12
Reihe I: 5. Mose 6,4-9
Reihe II: Matthäus 10,26b-33
Reihe III: Galater 5,1-6
Reihe IV: Psalm 46,1-12
Reihe V: Matthäus 5,1-10(11-12)
Reihe VI: Römer 3,21-28
Eingangslied: EG 243 Lobt Gott getrost mit Singen
Wochenlied: EG 341 Nun freut euch, lieben Christen g´mein
Predigtlied: EG 362 Ein feste Burg ist unser Gott
Schlusslied: EG 193 Erhalt uns, Herr, bei deinem Wort
26 Darum fürchtet euch nicht vor ihnen. Denn es ist nichts verborgen, was nicht offenbar wird, und nichts geheim, was man nicht wissen wird.
Menschenfurcht und Gottesfurcht
27 Was ich euch sage in der Finsternis, das redet im Licht; und was euch gesagt wird in das Ohr, das verkündigt auf den Dächern.
28 Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, doch die Seele nicht töten können; fürchtet viel mehr den, der Leib und Seele verderben kann in der Hölle.
29 Verkauft man nicht zwei Sperlinge für einen Groschen? Dennoch fällt keiner von ihnen auf die Erde ohne euren Vater.
30 Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Haupt alle gezählt.
31 Darum fürchtet euch nicht; ihr seid kostbarer als viele Sperlinge.
32 Wer nun mich bekennt vor den Menschen, zu dem will ich mich auch bekennen vor meinem Vater im Himmel.
33 Wer mich aber verleugnet vor den Menschen, den will ich auch verleugnen vor meinem Vater im Himmel.
Der Reformationstag ist im Kirchenjahr ein ganz besonderes Fest. Vor 503 Jahren schlug der Augustinermönch Martin Luther 95 Thesen an die Schlosskirche zu Wittenberg als Kritik an seiner römischen Kirche. Dieses Datum wird bis heute als der Geburtstag der evangelischen Kirche verstanden und gefeiert – neben dem Pfingstfest als Geburtstagsfest der Kirche überhaupt. Luther wollte mit dem Thesenanschlag auf Missstände in seiner Kirche hinweisen und auf das Veränderungspotential aus dem Glauben heraus. Seit dieser Zeit beinhaltet die Botschaft des Reformationsfestes diese beiden Kernanliegen: Selbstkritik am Spiegel des Evangeliums und die Frage, wie die Kirche neu werden kann aus der Kraft des Heiligen Geistes.
Reformation ist kein arbeitsfreier Feiertag im Lande Hessen – im Unterschied zu Sachsen. Fällt es nicht auf einen Sonntag, finden die Gottesdienste meistens abends statt. In diesem Jahr an einem Samstag – vermutlich Samstagabend. In mancher Gemeinde auch am folgenden Sonntagmorgen – am kath. Fest „Allerheiligen“. Die Tageszeit prägt die Gestimmtheit der Menschen: Abends anders als am Morgen. Dies kann etwa in der Auswahl der Lieder eine Rolle spielen, aber auch in der Symbolik – Licht/Finsternis. Die Zusammenlegung mit „Allerheiligen“ schafft Potential auf die Verbindung von „Rechtfertigung und Heiligung“, Gnade und gute Werke, aber auch auf die Leuchtkraft von Menschen einzugehen, die ihren Glauben in Wort und Tat bekennen. Im Blick auf unseren Predigttext Matth. 10,26ff eine interessante Konstellation, die in meinem Entwurf eine Rolle spielen wird.
Am 30.10.2016 lese ich in Bild-Online – und die Tendenz dieses Artikels ist m. E. nach wie vor aktuell, wenn auch die genauen Fakten 2020 andere sind: „390000 Kirchenaustritte im Jahr 2015 – Brauchen unsere Kirchen eine neue Reformation?... „Eine feste Burg ist unser Gott.“ So hat Martin Luther es einst geschrieben. So wird es in den Kirchen bis heute gesungen. Aber die Mauern haben längst Risse bekommen. Morgen ist Halloween, früher besser bekannt als Reformationstag….Vor 499 Jahren hat Martin Luther, laut Spiegel „der erste Wutbürger“, seine 95 Thesen an die Schlosskirche zu Wittenberg gehämmert. Heute hämmern Kinder am 31. Oktober mit Fäusten an die Tür und fordern „Süßes, sonst gibt’s Saures“. Nächstenhiebe statt Nächstenliebe. Sind wir dabei, dem christlichen Abendland gute Nacht zu sagen? Nur noch 56 Prozent der Deutschen gehören einer der beiden großen christlichen Kirchen an. Vor 50 Jahren waren es in Westdeutschland noch nahezu 100 Prozent. Was besonders beunruhigt: 54 Prozent der Westdeutschen und 84 Prozent der Ostdeutschen sind der Meinung, dass in Deutschland christliche Werte keine oder kaum eine Rolle spielen. Heute glauben wir an alles Mögliche. An den Veganismus. An Diäten. An Anti-Falten-Cremes. Aber die Kirche ist vielen von uns egal. Gingen 1965 noch jeden Sonntag knapp 12 Millionen Katholiken zur Messe, sind es aktuell gerade noch 2,5 Millionen. Was macht die Kirche falsch? Vielen ist die Mitgliedschaft in der Gottesgemeinschaft schlichtweg zu teuer. Acht oder neun Prozent von der Lohnsteuer zahlen wir zusätzlich als Kirchensteuer. Selbst bei Abfindungen, die die finanzielle Not während der Arbeitslosigkeit abmildern sollen, kassiert die Kirche automatisch mit. Immerhin 42 Prozent würden die Steuer nach der BILD am SONNTAG-Umfrage am liebsten abschaffen. Um was ging es bei Luther eigentlich noch? Und was hat das mit unserem Leben heute zu tun? Um eine Sünde: Habgier. Die Kirche verhökerte damals teure Ablassbriefe, mit denen sich Gläubige von ihren Sünden freikaufen konnten. Mit dem Geld finanzierte die Kirche den Bau des Petersdoms. Heute lässt sich ein „Protz-Bischof“ für 31 Millionen Euro eine neue Bleibe bauen – Badewanne für 15 000 Euro inklusive.“ Soweit BILD-Online – dem Volk aufs Maul geschaut?!
Weiterhin spielen bestimmte Traditionen am Reformationsfest eine Rolle: etwa das Lied „Ein feste Burg ist unser Gott“ EG 362. Bitte überlegen Sie, ob Sie alle 4 Strophen singen wollen.
Gegen Halloween rate ich, keine Negativbotschaften los zu hämmern, sondern im Blick auf die real anwesende Gemeinde zur Reformation zu ermutigen: Den Ursprung des Festes stark zu machen. Keine Zukunft ohne Herkunft. Und mit unserem Predigttext und Fulbert Steffensky zeitbezogen zu sprechen: „Mission ist zeigen, was ich liebhabe“. Ohne Angst und falsche Tabus. Denn zum Bekennen fordert der vorgeschlagene Predigttext auf. Und Bekennen heißt: sich zeigen, einen Standpunkt beziehen, von dem andere ermutigt werden. Und dies beginnt im Gottesdienst mit der klaren und liebevollen Rede der Person, die predigt.
Ein paar Informationen zum Evangelisten Matthäus. Sein Evangelium gehört zu den Synoptikern (mit Markus und Lukas). Der Predigttext Matthäus 10 taucht parallel auch im Lukasevangelium auf (Lukas 12, 2 - 9 – ein Lesen dieser Stelle lohnt sich, um die Eigentümlichkeit des Matthäus zu identifizieren, etwa die Bedeutsamkeit der Rede Jesu von seinem Vater im Himmel ...)
Man vermutet als Entstehungszeit des Evangeliums die Zeit nach der Zerstörung Jerusalems nach dem Jahr 70 n. Chr. - eine Zeit großer Verwirrung und chaotischer Zustände im Lande unter der gewaltsamen Großmacht der Römer, der Auflösung von bewährten Traditionen … Daher die Stimmung der Angst! Der Weg Jesu erscheint im Matthäusevangelium als Weg Gottes zu den Heiden, also über die Juden hinaus ins römische Reich. Der Missionsbefehl am Ende gewinnt eine große Bedeutung und findet im Kontext des Evangeliums zuvor immer schon Anklänge, so auch in unserem Predigttext. Dieser gehört zum Abschnitt der Aussendungsrede Jesu an seine Jünger (Kap.9, 35 - 11, 1).
Charakteristisch für unseren Text ist die Einordnung der Jünger Jesu zum Herrschaftsbereich Gottes, den Jesus „seinen Vater im Himmel“ – V. 29, 32 f – nennt. Dieser ist mächtiger als jene Herrscher, die zwar den Leib töten können, aber nicht die Seele –V. 28. Die Zugehörigkeit zum Vater vertreibt die Furcht vor den „Herrschern der Äußerlichkeit“. Ich vermute hier eine konkrete Anspielung auf den geschichtlichen Kontext. Und letztlich ist die Furchtlosigkeit die Voraussetzung zum Bekennen vor den Menschen. Somit spielen die Themen „Ursprung der Reformation“, Angst und Furchtlosigkeit und auch die Frage der Notwendigkeit des Bekennens eine wichtige Rolle in meinem Predigtentwurf. Das Lied EG 362 rate ich zu singen.
Die Gnade unsres Herrn und Heilandes Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit Euch allen.
AMEN
Der Predigttext zum Reformationsfest 2020 steht aufgeschrieben in Matth. 10, 26 b – 33.
Ja, das ist die zentrale Botschaft dieses Predigttextes und auch der Reformation damals wie heute: Hab keine Angst! Habt keine Angst!
Denn die Reformation damals ist aus einem Klima einer weit verbreiteten gesellschaftlichen Angst entstanden. Erinnern wir uns!
Mönche zogen damals durchs Land, von oberster Stelle, vom Papst und den Bischöfen geschickt, um den Menschen Erlassscheine für ihre Sünden zu verkaufen. Der Erlös sollte dem Bau des Petersdomes in Rom dienen. Und um das Geschäft mit dem Seelenheil anzukurbeln, weckten die Wandermönche die Angst vor der Hölle. Die Angst vor den ewigen Strafen in der Hölle. Die Angst vor dem Fegefeuer. Davon sollten sich die Menschen freikaufen durch die Ablassscheine, durch die Erlassscheine für die Sünden. Freilich: Wer viel gesündigt hatte, musste viel zahlen. Und das konnten nur die Reichen. Die armen Menschen hatten keine Chance. Die Kapitalisierung des Heils. “Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel schwingt“ war der Werbeslogan fürs Heilsgeschäft. Aber – wer kein Geld hatte, hatte gelitten. Dessen Seele blieb auf der Erde oder versank in die Qualgemächer der Hölle.
In diesem Klima der Angst lebte Martin Luther. Er selbst hatte Angst.
Vor seinem zornigen Vater – der wollte, dass er Jurist werden sollte – also begann Luther mit einem Jurastudium.
Vor Donner und Blitz – deswegen gelobte er für die Rettung aus dem Gewitter den Wechsel ins Kloster. Angst vor Strafe – irdischer und himmlischer.
Angst vor dem strafenden Gott – das prägte sein Denken und Tun in der Anfangszeit.
Daran zu erinnern, dass die Reformation aus einem Klima der Angst herausgewachsen ist, das ist auch heute wichtig, im Zusammenhang unserer Ängste – der gesellschaftlichen und auch der persönlichen Ängste.
(Eventuell aktuelle Ängste benennen bzw. zum kurzen Austausch der Gottesdienstbesucher mit dem Nachbarn anregen: Wovor habe ich Angst? Wovor hast Du Angst?)
Für Martin Luther war es das Studium des Römerbriefes, das ihm die Freude gegen seine Angst zurückgab und ihn zu seiner reformatorischen Erkenntnis führte: Gott ist nicht der strafende Richter, sondern durch Jesus Christus der rettende Vater, die Verkörperung vergebender Liebe. „Mir war, als ob sich die Pforten des Paradieses öffneten“ schreibt er später über diese Erkenntnis, die seine Glaubensangst vertrieb. Er erkannte: Am Anfang ist die Liebe. Und die Liebe vertreibt die Angst. Darum, um es mit den Worten des Predigttextes zu sagen: Hab keine Angst! Denn Gott ist gut. Nicht wie sein böser Vater auf Erden, sondern wie sein guter Vater im Himmel. Und ohne den Willen des guten himmlischen Vaters fällt kein Spatz vom Himmel und kein Haar vom Kopf. Er hält Dich in seiner Hand geborgen.
4 Jahre dauerte es im Leben Luthers, bis diese innere Zuversicht nach außen drang, von 1513, dem Jahr der reformatorischen Entdeckung des gnädigen und liebenden Gottes bis 1517, bis er sich traute, die 95 Thesen für eine Reform des Glaubens und der Kirche an die Tür der Schlosskirche von Wittenberg zu schlagen. 4 Jahre.
Und dann geschah, was der Dichter Albert Camus einmal allgemein formulierte: „Soweit ich mich erinnern kann, hat es genügt, dass ein Mensch seine Angst überwand und sich auflehnte, damit es im Räderwerk zu hapern begann“! Und was hat es von da an im Räderwerk der römischen Kirche gehapert – sodass es alle hörten, weithin. Und es war so: Der Mut des einen steckte andere an. Und so ist es bis heute: der Mut von Martin Luther King steckte andere an. Der Mut von Greta Thunberg steckt andere an.
Martin Luther verbreitete Mut. Unter den Studenten, unter der Ratsherren der Städte, unter vielen Landgrafen. Bei unzähligen Menschen bis zum heutigen Tag. Denn sein tiefstes Anliegen war und blieb – und er hat es immer wieder in seinen Schriften formuliert:
„Dass die angefochtenen Gewissen getröstet werden.“ Dass die Angst besiegt und vertrieben wird. Durch die Predigt. Durch die Feier des Abendmahls. Durch eine gerechte Gesellschaftsordnung für Arme und Reiche.
Die Geschichte der Reformation, liebe Gemeinde, ist bis zum heutigen Tag ein deutlicher Beleg dafür, dass einer, der Glauben hat, stärker ist als 99 andere, die nur Interessen haben.
So ist die Reformation von ihren Anfängen an eine Ermutigung, für seinen Glauben, den Mund auf zu machen – wie es im Predigttext heute Morgen von Jesus geboten wird: „Was ich euch im Dunkeln gesagt habe, das sagt am hellen Tag weiter, und was euch ins Ohr geflüstert wird, das verkündet in aller Öffentlichkeit.“ Oder wie es einer in unseren Tagen formuliert hat– Fulbert Steffensky: „Mission heißt zeigen, was man lieb hat!“
Um es deutlich zu sagen: Ich bewundere die jungen und älteren Menschen, die für ihre Anliegen auf die Straße gehen. Um für den Klimaschutz zu streiten. Um für eine gerechte Weltordnung ein zu treten. Um gegen den Raubtierkapitalismus aufzubegehren. Die ihrer Angst Luft machen und sich nicht klein machen lassen. Die nach draußen gehen. Die eine Mission haben.
Ich glaube, dass es in vielen dieser Fragen nicht nur um naturwissenschaftliche oder wirtschaftliche, sondern auch um eine genuin religiöse Frage geht, nämlich um die Frage des ersten Gebotes: Wer ist dein Gott? Der Herr im Himmel, der Vater Jesu Christi oder der Mammon - das Geld, das so viele Menschen auf dieser Welt in seinen Klauen hält und versklavt? Das Geld, das Symbol der Macht. Der Grund für Aufstieg und Niedergang – je nachdem, ob man es hat oder nicht. Diese ungeheure Angst, die uns jeden Abend in den Nachrichten widergespiegelt wird. Wer regiert die Welt – Gott oder das Geld?
„Habt keine Angst!“ sagt Jesus im Predigttext zu seinen Freundinnen und Freunden. „Und lasst euch nicht täuschen: die Welt liegt in der Hand Eures Vaters im Himmel.
Darum macht euren Mund auf und erzählt von eurem Glauben. Von dem, was Himmel und Erde zusammenhält. Erzählt die Geschichten von Jesus euren Kindern und Kindeskindern. Pflanzt in ihre Seelen die Sehnsucht nach dem Himmel, nach der Stadt Gottes, in der Frieden und Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung den Ton angeben.
„Ich glaube an den Geist, der mit Jesus in die Welt gekommen ist“, schreibt die vor einigen Jahren verstorbene Theologin Dorothee Sölle, „ an die Gemeinschaft aller Völker und unsere Verantwortung für das, was aus unserer Erde wird: Ein Tal voll von Jammer, Hunger und Gewalt oder die Stadt Gottes. Ich glaube an den gerechten Frieden, der herstellbar ist, an die Möglichkeit eines sinnvollen Lebens für alle Menschen, an die Zukunft dieser Welt Gottes.“
Reformationsfest 2020 – im Lichte des Predigttextes aus dem Matthäusevangelium kann dies nur eine Ermutigung gegen alle Angst sein, die unsere Herzen erfüllt und uns gefangen hält.
Im Lichte der Worte Jesu kann dies nur eine Vergewisserung sein, an dem fest zu halten, der uns in seiner Hand geborgen hält.
Und: im Lichte seines Lebens und dem Vertrauen des Reformators kann dies nur eine Ermutigung sein, den Mund auf zu machen. Zu Fragen der Zeit aus dem Licht des Glaubens den Mund auf zu machen. Zuhause, in der Familie, den Kindern und Enkeln gegenüber – denn woher sollen sie sonst von Jesus erfahren. Aber auch am Arbeitsplatz, in der Schule. Auf die Straße zu gehen, so wie wir es zurzeit vielerorts erleben. In der Öffentlichkeit den Mund auf zu machen und Zeugen des Glaubens zu werden.
Ich weiß: Dieser Weg ist nicht leicht – aber er ist verheißungsvoll.
Denn wer morgens zerknittert aufwacht, hat tagsüber viele Entfaltungsmöglichkeiten.
Reformation 2020 - das heißt: mit Freude den lebendigen Gott, den Liebhaber des Lebens zur Entfaltung bringen.Und der Friede Gottes, der höher ist als all unsere Vernunft, bewahre Eure Herzen und Sinne, Euren Körper und Eure Seele in Christus Jesus unserem Heiland und Herren.
AMEN
Herr Jesus Christus,
du bist uns gerecht geworden durch deinen unerschütterlichen Glauben an uns.
Deinen Jüngern hast Du viel zugetraut
und du hast sie hinaus gesandt.
Du hast dein Leben um unseretwillen aufs Spiel gesetzt, und wir haben es gewonnen.
Dafür danken wir dir!
Und nun bitten wir dich:
Lass uns nicht so tun, als sei nichts geschehen.
Lass uns nicht feige in unseren Häusern hocken.
Hilf uns dabei, dass wir deine Gerechtigkeit üben
und in deiner Liebe leben.
Lass deine Gegenwart bei uns mächtig werden!
Die Lebenshungrigen, Herr, mache satt.
Sättige sie mit deinem unvergänglichen Leben.
Die Lebensmüden, mach du sie hungrig!
Hungrig nach deinem Leben!
Gib den Geistlosen deinen Geist,
den Mutlosen deinen Mut,
den Herzlosen deine Liebe,
den Sterbenden deine Zukunft
Wehre, Herr, dem Unheil in aller Welt!
Wir denken heute besonders an die Menschen, die in der Politik Einfluss haben: Gib ihnen Einsicht und Verstand für das, was nötig ist.
Bewahre sie vor törichter Propaganda,
damit sie in geduldigen Gesprächen ihre harte Arbeit tun
zum Wohl der Menschen und der Erde.
Wir bitten dich für deine Kirchen:
Segne sie und leite sie im Geist der Demut,
dass sie nicht hochfahrend, sondern dienstfertig ihre Arbeit in der Welt tun –
vertrauensvoll und ohne Angst
zum Lob des Vaters im Himmel!
Herr, gib uns allen deine Zuversicht,
bis wir von Schuld und Fehl befreit
dich selber schauen in Ewigkeit.
Joachim Meyer
Verfasser: Dekan Joachim Meyer, Am Darmstädter Schloss 2, 64823 Groß-Umstadt
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