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In Gottes Schuld

von Andreas Friedrich (35745 Herborn)

Predigtdatum : 27.10.2002
Lesereihe : ohne Zuordnung
Predigttag im Kirchenjahr : 21. Sonntag nach Trinitatis
Textstelle : 1. Johannesbrief 2,(7-11).12-17
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Wochenspruch:

Bei dir ist die Vergebung, dass man dich fürchte. (Psalm 130,4)

Psalm: 143,1-10 (EG 755)

Lesungen

Altes Testament:
Micha 6,6-8
Epistel:
Philipper 1,3-11
Evangelium:
Matthäus 18,21-35

Liedvorschläge

Eingangslied:
EG 295
Wohl denen, die da wandeln
Wochenlied:
EG 404
Herr Jesu, Gnadensonne
Predigtlied:
EG 396
Jesu meine Freude
Schlusslied:
EG 414
Lass mich, o Herr, in allen Dingen

Orientierung zum Predigttext
Der eigentliche Predigttext (ohne die eingeklammerten Verse) ist eine „Warnung vor der Welt“. Die geschwisterliche Liebe, von der V. 7-11 sprechen, hängt natürlich innerhalb des Briefes damit zusammen, ist in gewisser Weise das Pendant dazu. Beides verdeutlicht die Botschaft von 2,6: In Gott bleiben beinhaltet, „so zu leben, wie er gelebt hat“. Also: Liebt die Schwestern und Brüder (7-11), nicht die Welt (12-17). Allerdings gibt dieser letzte Abschnitt mit seinen befremdlichen und einseitigen Aussagen zur „Welt“ (die ja unsere Welt ist und bleibt) unserer Predigt so viel Spannungsvolles vor, dass ich mich darauf beschränke.
Warum diese schroffe „Absage an die Welt“? Wir singen doch „Gott liebt diese Welt“ (EG 409; vgl. 408), sie ist seine gute Schöpfung, Zielpunkt des Kommens Jesu und Ort, an dem sich unser Leben abspielt. Das alles ist in diesem Text ausgeblendet. „Welt“ ist hier der gottfeindliche Bereich, der uns Menschen von Gott wegführt und zum Bösen verführt (dabei bitte nicht nur, wie oft geschehen, an sexuelle Verfehlungen denken). Man kann entweder nur Gott lieben oder die Welt (vgl. Mat. 6,24). Doch so einfach ist es ja nicht für uns Menschen, die zu Gott gehören und dennoch auch – bis auf weiteres – in dieser Welt zuhause sind. Die spannende Frage heißt: Wie leben wir als Christen in dieser Welt? Ein Wortspiel von Axel Kühner aufnehmend versuche ich die Antwort: Nicht weltflüchtig, nicht weltsüchtig, aber welttüchtig!
[7 Meine Lieben, ich schreibe euch nicht ein neues Gebot, sondern das alte Gebot, das ihr von Anfang an gehabt habt. Das alte Gebot ist das Wort, das ihr gehört habt. 8 Und doch schreibe ich euch ein neues Gebot, das wahr ist in ihm und in euch; denn die Finsternis vergeht und das wahre Licht scheint jetzt. 9 Wer sagt, er sei im Licht, und hasst seinen Bruder, der ist noch in der Finsternis. 10 Wer seinen Bruder liebt, der bleibt im Licht, und durch ihn kommt niemand zu Fall. 11 Wer aber seinen Bruder hasst, der ist in der Finsternis und wandelt in der Finsternis und weiß nicht, wo er hingeht; denn die Finsternis hat seine Augen verblendet.]
12 Liebe Kinder, ich schreibe euch, dass euch die Sünden vergeben sind um seines Namens willen. 13 Ich schreibe euch Vätern; denn ihr kennt den, der von Anfang an ist. Ich schreibe euch jungen Männern; denn ihr habt den Bösen überwunden. 14 Ich habe euch Kindern geschrieben; denn ihr kennt den Vater. Ich habe euch Vätern geschrieben; denn ihr kennt den, der von Anfang an ist. Ich habe euch jungen Männern geschrieben; denn ihr seid stark und das Wort Gottes bleibt in euch, und ihr habt den Bösen überwunden. 15 Habt nicht lieb die Welt noch was in der Welt ist. Wenn jemand die Welt lieb hat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters. 16 Denn alles, was in der Welt ist, des Fleisches Lust und der Augen Lust und hoffärtiges Leben, ist nicht vom Vater, sondern von der Welt. 17 Und die Welt vergeht mit ihrer Lust; wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit.

Stellen Sie sich ein Haus vor,
liebe Gemeinde,
ein großes Haus, in dem viele Leute wohnen. Es ist ein schönes Haus, das immer wieder bewundert wird. Es ist auch ein solides Haus, das einst mit viel Kunst und Können erbaut wurde. Sie und ich - wir wohnen auch darin. Wir haben unsere Zimmer, einen Teil vom Garten, eine Garage, und die Speisekammer ist gut gefüllt. Unsere Wohnung ist gemütlich und geschmackvoll eingerichtet, die Heizung verbreitet eine wohlige Wärme, es lebt sich gut hier.
Doch auf einmal kommt einer und sagt: Fühlt euch nicht zu wohl in diesem Haus! Richtet euch hier nicht zu häuslich ein, denn: Die Tage dieses Hauses sind gezählt!
Wir wären wohl sprachlos, vielleicht auch ein wenig verärgert. Ist das wieder mal einer dieser Miesmacher, der uns nicht gönnt, was wir haben? Einer dieser Mitmenschen, die ewig etwas zu nörgeln haben? –
Es mag so aussehen. Und wir können natürlich weghören. Aber was, wenn diese unbequeme Stimme uns warnen will, wenn sie uns an etwas erinnern will, was wir gerne vergessen oder verdrängen: Unser Haus steht tatsächlich nicht ewig. Seine Tage sind wirklich gezählt. Denn es ist zwar ein großes, schönes und solides, aber auch ein altes Haus. Ein sehr altes sogar. Es kracht immer häufiger im Gebälk. Viele Träger hängen durch. Die Bausubstanz ist bedenklich.
Deshalb gibt der Hausbesitzer dieses alte Gebäude auf Dauer auf. Er hat allen Bewohnern längst schon den knappen Bescheid zukommen lassen: Das Haus wird abgerissen. Der genaue Termin ist noch offen; ein Datum noch nicht genannt. Aber an der Tatsache ist nicht zu rütteln: Das Haus steht auf der Abbruchliste. Da mögen wir unsere vier Wände noch so behaglich eingerichtet haben und von innen sieht es gar nicht schlimm aus. Dennoch können wir dort nur auf Zeit leben.
Die Welt als Haus, liebe Gemeinde, vielleicht können wir von daher den Predigttext besser verstehen. Die Welt, in der wir leben, es ist eine große Welt, in der viele Leute wohnen, eine schöne Welt, die immer wieder bewundert wird, eine solide Welt, mit Kunst und Können erschaffen. Zumindest wir hier auf der nördlichen Seite haben es uns ganz gut und gemütlich darin eingerichtet. So lange uns nicht irgendwelche Schicksalsschläge stören, leben wir gerne und genießen, was wir haben. Es lebt sich ganz gut hier.
Und auf einmal kommt einer (in Gestalt dieses Bibelwortes) und sagt: „Habt nicht lieb die Welt noch was in der Welt ist!“ -
Ist das wieder mal einer dieser Miesmacher, der uns die Freude des Habens und Genießens madig machen will? Einer dieser Nörgler, der uns ein schlechtes Gewissen zu machen versucht?
Es mag so klingen. Und wir können natürlich weghören. Aber in Wirklichkeit will der Apostel uns an etwas erinnern, was wir gerne vergessen oder verdrängen: Diese Welt steht nicht ewig. Ihre Tage sind gezählt. Denn es ist zwar eine große, schöne und solide Welt, aber auch eine alte. Eine sehr alte sogar. An allen Ecken und Enden kracht es. Immer mehr nehmen die Schäden zu. Die Bausubstanz ist nicht für die Ewigkeit geschaffen. Deshalb ist es absehbar, und der Besitzer hat es auch schon angekündigt: „Die Welt vergeht mit ihrer Lust“!
Mit dieser Ankündigung allerdings haben wir ein Problem. Wer die Mitteilung bekommt, dass das Haus, in dem er wohnt, abgerissen werden soll, der macht sich rechtzeitig auf die Suche nach einer neuen Bleibe. Aber wohin sollten wir denn umziehen aus dieser Welt? Auch wenn wir das vielleicht manchmal gerne hätten - es steht keine bessere Welt bereit, in die wir hinübersiedeln könnten. Gott lässt uns bis auf Weiteres in dieser Welt leben. Deshalb kann der 1. Johannesbrief hier nicht Weltflucht meinen. Es kann nicht in seinem Sinn sein, dass wir uns äußerlich oder auch nur innerlich aus dieser Welt verabschieden. Aber er stellt uns die Frage, wie wir in dieser Welt leben. Auf dreierlei ist dabei zu achten, und in diesen Stichworten spiegelt sich ein spannendes Christenleben wider:
Die Gemeinde Jesu Christi ist
1. weltfremd, 2. weltoffen und 3. vor allem: welttüchtig!
1. Die Kirche und damit ja auch die Christen als weltfremd zu bezeichnen - da drohen Missverständnisse. „Der ist weltfremd“ - wenn wir das über jemand sagen, dann machen wir ihm in der Regel kein Kompliment. Wir behaupten damit: Der ist nicht auf der Höhe der Zeit, der ist von gestern, hat den Anschluss verpasst. Und wenn jemand über die Kirche Jesu Christi sagt, sie sei weltfremd, macht er ihr natürlich auch kein Kompliment. Er sagt damit: Die Kirche ist ein Relikt längst vergangener Zeiten, das die Kurve in die Moderne nicht gekriegt hat. Kirche ist von gestern oder gar – von vorgestern. –
Wer so redet, hat wohl noch nie die Sprengkraft erfahren, die im Evangelium von Jesus liegt. Manchmal allerdings sind auch nur die Formen gemeint: Und da wäre es ja in der Tat traurig, wenn sich die Christen in dieser Welt dadurch auszeichnen würden, dass sie die ungemütlichsten Gemeindehäuser und die langweiligsten Veranstaltungen haben, dass sie allem Neuen gegenüber ablehnend sind und völlig antiquierte Formen pflegen – von gestern eben. Es wäre schlimm, wenn das, was die Kirche sagt, weltfremd wäre in dem Sinn, dass sie gar nicht wüsste, was heute eigentlich Thema ist. – Doch das meine ich nicht mit „weltfremd“.
Und ich bitte auch, dass wir bei der „Lust des Fleisches und der Augen und hoffärtigem Leben“, von denen der Bibeltext spricht, nicht bloß an sexuelle Ausschweifungen denken, an das, was uns in den Filmen unter dem Stichwort Liebe verkauft wird, an die Trends des Zeitgeistes, über die wir unsere Köpfe schütteln, an die Sucht, sich stets der neuesten Mode entsprechend zu geben. Hier ist keine schwarze Liste von „weltlichen Dingen“ gemeint, vor denen Christen sich zu hüten hätten. Mag sein, dass uns da vieles „befremdet“, aber auch das ist hier nicht gemeint mit „weltfremd“.
Der Johannesbrief setzt ganz anders an: Er behauptet, dass wir mitten in der Welt dieser Welt fremd geworden sind. Wir leben in ihr, aber wir gehören nicht zu ihr. Dabei sieht er die Welt auf der Flucht vor Gott. Er sieht, dass die Menschen, nachdem sie einmal beschlossen haben, Gott nicht mehr zu lieben, sich ständig in Ersatzgötter verlieben. „Woran du dein Herz hängst, das ist eigentlich dein Gott“, hat Martin Luther kurz und knapp festgestellt.
Der Apostel sieht, wie die Menschen sich verlaufen und verlieren und ihr Leben ausrichten auf das, was in dieser Welt zählt. Und er weiß, dass es dabei keinen Stillstand gibt, sondern dass die Jagd nach Liebe, die Suche nach Spaß und Lust, der Drang nach „immer mehr“ die Menschen ständig vorwärts peitscht. „Immer mehr“ - so heißt das Grundgesetz der Welt: mehr als vorher, mehr als der Nachbar, mehr als alle anderen, mehr haben, mehr bedeuten, mehr erleben.
Unser wichtigtuerisches Ich, unsere Augen, die immer mehr entdecken und voller Neid und Gier daran kleben bleiben, die Status-Symbole, die wir zu brauchen meinen - das zeichnet diese Welt aus. Eine unersättliche Gier nach „Mehr“, die dazu führt, dass Menschen schließlich ganz in dieser Welt aufgehen und alles in ihr und von ihr erwarten. Das kann nur zu schlimmen Ent-Täuschungen führen. Johannes sieht diese Welt unter dem negativen Vorzeichen, in ihrer Weg-von-Gott-Richtung. Die Welt, die sich immer nur um sich selber dreht.
Er weiß aber eine Alternative. Gottes Gemeinde lebt eine andere Richtung. „Ihr gehört doch zu Gottes Welt, er hat euch herausgerufen aus den Zwängen und Gesetzen dieser Welt“, so erinnert er die Gemeinde. „Er hat euch befreit von Gier nach ‚mehr’ und hat euch zu seiner Gemeinde gemacht.“ Und es ist gewaltig, was er auch uns damit ohne Einschränkung bescheinigt: „Ich schreibe euch, dass euch die Sünden vergeben sind. Ich gebe es euch schriftlich, denn ihr kennt den Gott, der von Anfang an ist. Ich erinnere euch, denn ihr habt den Bösen überwunden. Ich ermutige euch, denn ihr seid stark, und das Wort Gottes bleibt in euch.“
Gott hat von außen seine Liebe, sich selbst in diese Welt hineingegeben. Weil das gilt, darum ist die Gemeinde Jesu Christi weltfremd. Sie lebt nicht mehr nach dem Lustprinzip der Welt, sie ist zur Liebe befreit. Sie lebt in dieser Welt ein neues Programm. Sie hat einen neuen Herrn. Wir sind weltfremd, weil wir nicht der Welt, sondern Gott gehören!
2. Und nun setzen wir unter diese erste Feststellung eine zweite, die genauso gilt: Die Gemeinde Jesu Christi ist weltoffen. - Was auch immer mit der Welt geschehen ist, sie ist und bleibt Gottes Welt. Und wir leben in ihr und dürfen und sollen uns - in aller Vorläufigkeit - in ihr zu Hause fühlen. Humorlose, finstere Weltentsagung würde die Güte Gottes leugnen, die über allen die Sonne scheinen und den Regen fallen lässt. Die Erde ist voll der göttlichen Herrlichkeit, und der Glaube nimmt dies wahr und freut sich daran.
Wenn Christen nicht fähig sind, sich unbefangen an den guten Gaben Gottes zu freuen, wer dann? Das Blau des Himmels oder seine Wolken, nachts die Sterne. Das Rauschen des Waldes oder der Flüsse. Das Blühen, Wachsen und Reifen. Vogelstimmen und das Blöken der Schafe. Die Freude, die Mann und Frau aneinander haben. Das Lachen der Kinder und ihre Phantasie. Motoren, in denen Kraft steckt, die uns dient. Leckere Speisen auf den Tisch. Musik im Konzertsaal oder aus dem Lautsprecher. Zeit mit Menschen, die man mag. Wer dankbar ist, nimmt das alles und viel mehr in Anspruch und lobt den, von dem es kommt. Es wäre schlimm, wenn wir gerade als Christen nicht genießen könnten. Und wenn wir sagen: „weltliche Dinge“, dann meinen wir das nicht abschätzig und verurteilen nicht zugleich mit dem Bösen, von dem wir uns lossagen, auch das Gute, das Gott uns immer neu bereitet.
Liebe Gemeinde, die Welt, die wir nicht lieb haben sollen, das ist die Welt in ihrer Gier und ihrem Eigensinn, biblisch gesprochen: Die Welt der Sünde. Aber die Welt hat noch eine andere Seite. Das ist die Welt, die nach wie vor Gottes Handschrift trägt. Die Welt, die Gott so sehr geliebt hat, dass er seinen einzigen Sohn gab, um sie zu retten. Die Welt, in der wir Licht und Salz sein sollen. Jesus hat uns nicht aufgetragen: Geht hinaus aus aller Welt, sondern: Gehet hin in alle Welt! Dazu müssen wir in der Welt leben, dazu dürfen wir uns nicht einigeln und abkapseln. Denn das hieße, die Welt gnadenlos sich selbst zu überlassen. Doch unsere Welt braucht das Wort der Gnade. Dafür will Gott uns brauchen. „Wer den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit“, so heißt es kurz und bündig in unserem Predigtwort. -
Weltfremd und zugleich weltoffen sind wir, weder weltsüchtig noch weltflüchtig, sondern - drittens -: welttüchtig!
3. „Welttüchtig“ - das klingt gut. Voller Schwung und Tatendrang. Fast so, als könnten wir die Welt bewegen. Die Wirklichkeit sieht anders aus. Wir sind so sehr mit uns selbst beschäftigt. „Was können wir schon tun?“, denken viele Christen und versuchen es gar nicht erst. Welttüchtig?
Wir sind keine Supermenschen und brauchen auch nicht so zu tun. Aber wir kennen den Vater, den, der von Anfang an ist. Weil seine Liebe das Böse überwunden hat, brauchen wir davor nicht den Kopf einzuziehen. Wir leben von seiner Vergebung und davon, dass er uns liebt. Wir leben davon in dieser Welt. Und wir geben dies hinein in die Welt. So gut wir’s können. Und wir bitten darum, dass wir’s noch besser lernen. Seine Liebe in die Welt geben. Durch einen Satz, der Mut macht. Eine Hand, zur Versöhnung ausgestreckt. Einen Segenswunsch, der geborgen sein lässt. Einen Besuch, der die Einsamkeit unterbricht. Ein Gebet, das für den anderen spricht. Ein Stück Weg, auf dem wir einander begleiten. So kommt Gottes neues Programm in diese alte Welt.
Die Bibel beschreibt unseren Auftrag öfter mit dem Bild eines Verwalters. Sache eines Hausverwalters ist es nicht, voller Panik durchs Haus zu rennen und an jedem schwarzen Brett ein grelles Plakat anzuhängen: Achtung Weltuntergang! Er soll aber selbstverständlich auch nicht untätig in seinem Büro herumsitzen und sich um nichts kümmern. Sein Dienstauftrag ist klar und deutlich: Nach dem Licht soll er sehen, dass es brennt und niemand im Dunkeln sitzt. Nach dem Wasser soll er sehen, dass es läuft und der Lebensdurst gestillt werden kann. Nach der Heizung soll er sehen, dass es überall warm wird und niemand in der Eiseskälte, die in unserer Gesellschaft herrschen kann, erfriert.
Nichts anderes meinte Gott, als er am Anfang den Auftrag gab, die Erde zu bebauen und zu bewahren. Christen sind welttüchtig, denn sie leben Gottes neues Programm in dieser alten Welt. Weil sie den kennen, der von Anfang an war und durch den das Böse überwunden ist, gerade darum lassen sie die Welt diesen Gott spüren.
Genau das dürfte wohl auch Martin Luther gemeint haben, als er das Motto ausgab: Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt untergeht, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen. Amen.

Verfasser: Pfr. Andreas Friedrich, Schillerstr. 12, 35745 Herborn

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