Jesus auf dem Weg Gottes
von Simone Carstens-Kant (38855 Wernigerode)
Predigtdatum
:
07.02.2016
Lesereihe
:
ohne Zuordnung
Predigttag im Kirchenjahr
:
Estomihi
Textstelle
:
1. Korinther 13
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Wochenspruch:
"Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was geschrieben ist durch die Propheten von dem Menschensohn." (Lukas 18, 31)
Psalm: 31, 2 - 6
Lesungen
Altes Testament: Amos 5, 21 - 24
Epistel: 1. Korinther 13, 1 - 13
Evangelium: Markus 8, 31 - 38
Liedvorschläge
Eingangslied: EG 155 Herr Jesu Christ, dich zu uns wend
Wochenlied: EG 401 Liebe, die du mich zum Bilde
Predigtlied: EG 409 Gott liebt diese Welt
Schlusslied: EG 412 So jemand spricht: „Ich liebe Gott“
Predigttext 1. Korinther 13, 1 - 13
1 Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete und hätte die Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle.
2 Und wenn ich prophetisch reden könnte und wüsste alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, sodass ich Berge versetzen könnte, und hätte die Liebe nicht, so wäre ich nichts.
3 Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe und ließe meinen Leib verbrennen und hätte die Liebe nicht, so wäre mir's nichts nütze.
4 Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf,
5 sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu,
6 sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit;
7 sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles.
8 Die Liebe hört niemals auf, wo doch das prophetische Reden aufhören wird und das Zungenreden aufhören wird und die Erkenntnis aufhören wird.
9 Denn unser Wissen ist Stückwerk und unser prophetisches Reden ist Stückwerk.
10 Wenn aber kommen wird das Vollkommene, so wird das Stückwerk aufhören.
11 Als ich ein Kind war, da redete ich wie ein Kind und dachte wie ein Kind und war klug wie ein Kind; als ich aber ein Mann wurde, tat ich ab, was kindlich war.
12 Wir sehen jetzt durch einen Spiegel ein dunkles Bild; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, wie ich erkannt bin.
13 Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.
Hinführung
1. Korinther 13 – das Hohe Lied der Liebe. So oft in Traugottesdiensten verwendet. So oft von Menschen als Quelle für den Trauspruch gewählt, weil es der Sehnsucht nach der vollkommenen Liebe Ausdruck gibt. Es ist gefüllt mit einer Vielzahl wunderbarer Bilder. Sie alle im Blick zu behalten würde vermutlich die zuhörende Gemeinde ermatten. Die Bilder jedoch nur auf unsere menschliche Liebe zu beziehen, würde sie zum einen entwerten und zum anderen zur Resignation führen: Die vollkommene Liebe – kann ich als Mensch die überhaupt geben? Ist nicht schon im Anfang das Scheitern beschlossen?
Weil aber die Bilder im Kopf sind und weil es so schön ist zu wissen, dass die „Liebe niemals aufhört“, werde ich die zuhörende Gemeinde bei diesem Bild abholen. Doch geheiratet wird eben nicht jede Woche. Deshalb sollte in der Sonntagspredigt der Text auch in seinem historischen Kontext zum Tragen kommen. Paulus schreibt an seine Gemeinde in Korinth. Er kennt diese heterogene Gemeinde aus Juden- und Heidenchristen, aus wohlsituierten und sozial schwachen Bürgern gut. Das 13. Kapitel ist vermutlich später eingefügt worden, um eine Zäsur in die Erörterung der Geistes- und Gnadengaben zu bringen. Die Fragen nach der Glaubenspraxis dürfen die Gemeinde nicht spalten. Paulus weist darauf hin, dass Zungenrede und prophetisches Reden wichtig sind. Aber wenn dahinter nicht die Liebe zu Gott und zueinander steht, dann bleibt alles Makulatur.
Die Predigt soll die ZuhörerInnen ermuntern, nicht nur darauf zu warten, was einst im Reich Gottes erlebt werden darf. Die Predigt eröffnet zugleich auch den Blick dafür, dass wir nicht alles aus eigener Kraft schaffen müssen. Es auch nicht können.
Es ist leichter, den Nachbarn im Blick zu behalten und ihn anzunehmen, wie er ist, als sich vorzunehmen, die ganze Welt zu lieben.
Paulus redet in seinem Brief nicht von der erotischen Liebe zwischen Menschen. Auch die Liebe zwischen Eltern und ihren Kindern ist in diesem Text nicht sein Thema. Ihm geht es um die Liebe der Menschen untereinander, die durch ihren Glauben eine Gemeinschaft bilden. Vielleicht würde er diesen Gedanken noch weiterfassen und auch die Gemeinschaft von Menschen an einem Ort, in einem Land oder an einer Arbeitsstelle meinen. Der Text lässt das zu.
Mit dem Wochenspruch „Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was geschrieben ist durch die Propheten von dem Menschensohn.“ (Lk 18, 31) werden wir an diesem Sonntag schon stark auf die eine Woche später beginnende Passionszeit hingewiesen. Nicht das Leiden Jesu steht hier im Vordergrund, sondern seine Liebe zu uns Menschen. Darum geht er den Weg, den er begonnen hat, konsequent zu Ende. Für uns. Aus der Erfahrung dieser Liebe heraus können auch wir dem Nächsten mit Liebe begegnen.
In dem Moment, in dem ich diese Predigt schreibe, stürmen die Bilder und Berichte aus Budapest, München, Freital, Heidenau auf mich ein. Der Einsatz der vielen freiwilligen Helfer zeigt, wie die Liebe Gottes unsere Hände führen kann. Ich hoffe und bete, dass das Problem der Unterbringung der Flüchtlinge am Sonntag Estomihi gelöst ist. Ein Thema wird es trotz allem bleiben. Deshalb sollten Sie diesen Absatz in der Predigt entsprechend konkretisieren.
Predigt
Da stehen sie nun, die beiden, Lisa und Max. Das Taschentuch in ihrer Hand ist vor Aufregung nur noch ein wirres Knäuel. Erwartung und Freude spiegeln sich in ihren Augen.
Da stehen sie nun – sie im langen weißen Brautkleid. Er im festlichen dunklen Anzug. Seit acht Jahren kennen sie sich, seit vier Jahren wohnen sie zusammen. Und nun wollen sie heiraten. Sie wollen ihrer Liebe einen gemeinsamen Namen geben.
Im Traugespräch hatten sie erzählt, was sie am anderen schätzen. „Max ist immer so ruhig – ein verlässlicher Partner!“ - „Lisa sorgt so gut für alles, da fehlt auch das Schöne nie!“
„Und welchen Trauspruch wünschen Sie sich?“, fragt die Pfarrerin. „Eins Korinther dreizehn – den mit der Liebe!“
Vielleicht hat jemand von Ihnen genau aus diesem Textabschnitt den Trauspruch bekommen? Und könnte jetzt erzählen, wie das so gegangen ist mit der langmütigen Liebe. In 20, 30 oder noch mehr Ehejahren. Vielleicht könnten Sie auch erzählen, wo es Enttäuschungen gab und wie es doch wieder weitergegangen ist.
Wer heiratet, heiratet nicht auf Zeit. Der heiratet, weil es keinen besseren Partner gibt. Wer heiratet, hat die Sehnsucht in sich und gibt ihr Ausdruck: Nichts kann unsere Liebe stören! Alles werde ich versuchen, dass diese Liebe bleibt.
Es ist soweit: Lisa und Max stehen vor dem Altar. Die Pfarrerin legt die Hände der Beiden zusammen und spricht das Bibelwort, das die beiden sich für ihre Ehe gesucht haben: Die Liebe erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles. Die Liebe hört niemals auf.
Die Alten in den Bänken seufzen still in sich hinein: „Ach, die jungen Dinger, wenn das mal immer so einfach wäre!“
Die Unverheirateten denken: „Toll! Genau so soll es bei mir auch mal sein. Liebe, Liebe, Liebe!“
Und Paulus? Wenn er noch leben würde, wäre er überrascht. „Wieso denkt ihr bei meinem Brief zuerst an die Ehe?“
Bevor Menschen heiraten, haben sie viele andere Erfahrungen mit der Liebe gemacht! Es geht doch schon los, wenn ein Kind ins Trotzalter kommt. Ist es Liebe, das wütende Kind geduldig gegen alles treten zu lassen, was ihm gerade in den Weg kommt? Oder ist die alttestamentliche Überzeugung besser, die da sagt: Wer sein Kind liebt, der züchtigt es?
Wie ist es, wenn die Schule beginnt! Freunde, die ich hatte, muss ich plötzlich auch mit anderen teilen. Kann ich das er-tragen?
Max und Lisa kennen sich seit acht Jahren. Sie erinnern sich gern daran, als sie sich ineinander verliebt haben. Die Karte von ihrem ersten Kinobesuch haben sie in einem kleinen Bilderrahmen an die Wand gehängt. Drumherum die Bilder aus dem Familien- und Freundeskreis. Auch das Bild von Lisas Uroma ist dabei. Vor knapp einem Jahr ist sie gestorben, nachdem sie sich lange quälen musste. Und die Bilder von ihren Schulabschlussfeiern. Einige der Mitschüler haben sie zu ihrer Hochzeit eingeladen. Zu Anderen ist der Kontakt über die Jahre immer weniger geworden.
Ein Bild zeigt nur Lisa mit ihrer Familie. Sie mit zugekniffenen Lippen und ernstem Blick. Das Bild ist bei der Silberhochzeit ihrer Eltern gemacht worden. Max ist nicht dabei. Kurz vor dem Fest hatten sich die beiden so sehr gestritten, dass sie nie mehr ein Wort miteinander reden wollten. Die paar Habseligkeiten, die sie noch in seiner Wohnung hatte, würde sie irgendwann mal abholen. Oder einfach da lassen, um ihn nie, nie wiedersehen zu müssen.
Heute stehen sie vor dem Altar. Der Streit von damals ist nicht vergessen. Aber vergeben. Max und Lisa wissen, dass ihre Liebe sie empfindsam macht. Für Misstöne, für zu große Nähe und für zu große Entfernung. Sie wissen aber auch, dass es gerade ihre Liebe zueinander war, die damals den endgültigen Bruch verhindert hat. Und die nur ein Jahr später dazu geführt hat, dass sie in eine gemeinsame Wohnung gezogen sind.
Eins Korinther dreizehn – den mit der Liebe. Max und Lisa wissen, dass sie immer wieder an ihre Grenzen kommen werden. Und darum wählen sie diesen Spruch. Es geht ihnen um die Liebe, die sie füreinander empfinden, die aber aus der großen Liebe Gottes entspringt. Sie hoffen, dass ihre eigene Liebe genug aus der Quelle der göttlichen Liebe schöpfen kann, sodass sie viele Jahre später wieder vor dem Altar stehen werden, umgeben von einer großen Familie.
Paulus hat seinen Brief nicht an einzelne Mitglieder, sondern an die ganze Gemeinde in Korinth geschrieben. Anderthalb Jahre hat er mit der Gemeinde in Korinth gelebt. Er weiß, dass diese Gemeinde eine ganz bunte Gemeinde ist: Direkt neben der Synagoge treffen sich ihre Mitglieder. Aus der jüdischen Gemeinde haben sich inzwischen schon ein paar taufen lassen. Andere sind mit den Gebeten in den heidnischen Tempeln der Stadt groß geworden. Sie bringen ihre Erziehung mit und suchen danach, das eine mit dem anderen in Einklang bringen zu können. Wieder andere gehören zu den Armen, sind ungelernte Hafenarbeiter oder sogar Sklaven. Natürlich gehören Frauen zur Gemeinde und Männer, alte Menschen und ganz junge.
Kommt Ihnen das bekannt vor? Während die einen die Bibel kennen, die Geschichten von Abraham bis Mose, die Texte der Propheten und die Psalmen, sind die anderen absolute Neulinge. Die einen sind gefüllt mit dem neuen Glauben – die anderen sind noch auf der Suche.
Die einen klug und wissbegierig. Die anderen brauchen keine großen Worte. Sie wollen sich nach der schweren Arbeit einfach nur ausruhen und die Gemeinschaft genießen.
Die Kinder wollen spielend vom Glauben erfahren. Da wird es auch mal laut. Und die Räume sind etwas unaufgeräumt danach.
Die Älteren freuen sich, wenn sie bei einer Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen von ihren eigenen Glaubenserfahrungen erzählen können. Das hilft, die Mühen des Alltags besser zu verkraften.
In Korinth jedenfalls gibt es Unmut. Eine Gruppe von Gemeindemitgliedern meint: ein Gottesdienst ist nur dann vollgültig, wenn in Zungen geredet wird. Wenn also Gottes Geist unmittelbar durch den Betenden hörbar wird, in unverständlichen Lauten. Doch nicht alle können damit umgehen. Nur wenige erreichen diesen Zustand der Geistbegabung. Nur wenige können das Lallen deuten.
Geht Glauben nur so? Die Frage bewegt die Menschen in Korinth und führt zum Streit. Denn es gibt eine andere Gruppe, die meint, nur die prophetische Rede ist Ausdruck wahrhaften Gottesglaubens. Nur wer im göttlichen Auftrag zu den Menschen sprechen kann, hat wirklich Gottes Geist. Doch wer darf das eigentlich beurteilen?
Ganz unvertraut ist der Streit der Korinther für uns nicht. Manche werfen uns vor: Ihr Evangelischen seid zu lasch in eurem Glauben. Den Freikirchen wirft man vor: Ihr seid zu gesetzlich. Und leider ist noch oft der Satz zu hören: Katholiken sind falsch, heute gehen sie zur Beichte und morgen wird munter drauf los gesündigt.
Menschen urteilen über andere. Sie meinen: Mein Verhalten ist das richtige. Demnach muss alles, was dem nicht entspricht, falsch sein. Oder zumindest nicht ganz richtig.
Paulus aber versucht gerade das zu vermeiden. Er stellt keine Wertigkeiten auf. Er vergleicht nicht. Paulus, der selbst in Zungen geredet hat, verteidigt es nicht. Das prophetische Reden stellt er nicht in Abrede. Beides hat für ihn gute Gründe. Aber er warnt davor, sich selbst zum Maßstab aller Dinge zu machen. Paulus warnt davor, in einen Konkurrenzkampf zu treten und darüber aus dem Blick zu verlieren, worum es uns Christen eigentlich gehen soll.
Wenn du die Gabe der Zungenrede hast, dann nutze sie. Wenn du prophetisch reden kannst, dann verbirg es nicht. Kannst du singen, dann steck die anderen an. Wenn du Menschen zuhören kannst, werden sie in deinem Zuhören Gott begegnen.
Es ist gut, dass unser Glaube so vielfältig ist wie wir Menschen sind. Vor einem halben Jahr beschäftigte uns Tag für Tag der nicht abreißende Strom von Flüchtlingen. Wie gut war es, dass Menschen für sie gebetet haben. Wie gut, dass Menschen Kleidung und andere Sachspenden brachten. Wie wichtig war es, dass sich Menschen um die verunsicherten, teilweise traumatisierten Kinder kümmerten. Wie gut, dass sich so viele mit ihren Gaben einbrachten und damit den rassistischen Tendenzen Einhalt geboten haben. So dramatisch der Flüchtlingsstrom auch war: Neben der Sorge konnten wir auch Neues kennenlernen. Afrikanische Gottesdienste mit Gesang und Tanz. Oder die Einladung zum gemeinsamen Mittagessen nach dem Gottesdienst. Wer aus der Liebe Gottes heraus handelt, der kann im Nächsten einen Menschen in seiner Individualität erkennen. Der will nicht, dass alle gleich sind. Der lebt auch davon, dass andere Menschen ihm durch ihre Art den Horizont erweitern. Denn so ist es von Gott gewollt.
Wie schön ist es, wenn Afrikaner in ihren Gottesdiensten singen und tanzen. Uns ist das fremd. So schnell gehen Europäer nicht aus sich heraus. Aber ist es deshalb nicht angemessen? Darf es deshalb in unseren Kirchen solche Gottesdienste nicht geben?
Wie tröstlich können die meditativen Gebete in Taizé sein. Immer und immer wieder werden die Lieder wiederholt. Manchmal zehn Minuten lang. Das geht vielleicht nicht am Sonntag zur normalen Gottesdienstzeit. Doch warum nicht auch in einer kleinen Dorfkirche am Samstagabend?
Wie sicher und stark erscheint mir mein Glaube, wenn ich gemeinsam mit anderen Menschen aus aller Herren Länder und allen Sprachen der Welt das Vaterunser bete.
„Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf, sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles.“
Die Liebe Gottes, von der wir Tag für Tag leben, ist so. Davon zu spüren macht einen Teil unserer Hoffnung aus. Ein Stück davon an andere weiterzugeben, lässt uns am Morgen aufstehen.
Wir sind auf dem Weg in die Passionszeit. Wir denken daran, dass Jesus seinen Weg, den er begonnen hat, konsequent zu Ende geht. Er weiß sich getragen durch die Liebe Gottes. Und gibt sie an uns weiter, damit wir wissen: Gott liebt jeden Menschen, den er geschaffen hat. Mit so einer Liebe vor Augen und im Herzen lässt es sich leben. Bei uns in der Gemeinde, aber auch darüber hinaus in unseren Familien und Beziehungen. Auch wenn unser Bemühen so oft unvollkommen bleibt.
Das haben auch Lisa und Max schon erlebt in ihren gemeinsamen Jahren. Aber nun stehen sie vor dem Altar. Ganz aufgeregt. Heute leuchtet das Glück aus ihren Augen. Sie haben sich geküsst. Nicht das erste Mal. Aber das erste Mal als Ehepaar. Die beiden wissen: vor uns liegt ein weiter Weg. Wir können ihn nicht alleine schaffen. Darum gehen wir den Weg unter Gottes Segen. Das wollen wir spüren, wenn die Pfarrerin unsere Hände zusammenfügt und uns mit ihren Händen segnet. Darauf wollen wir uns besinnen, wenn wir auf unseren Trauspruch sehen. Bei Gott findet unsere Hoffnung Erfüllung, unser Glaube wird zur Gewissheit und unsere Liebe wird bei ihm vollendet. Amen.
Tagesgebet
Herr, unser Gott,
tief in uns ist die Sehnsucht nach der vollkommenen Liebe.
Lass uns spüren, dass sie bei dir möglich ist.
Mach uns durch deine Liebe bereit, den Nächsten anzunehmen wie er ist. Mach uns bereit, uns mit dem Fremden vertraut zu machen.
Lass uns erkennen, dass dein Glaube viel mehr ist als unser Wissen.
Lass uns deine Liebe spüren durch Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Bruder.
Amen
Verfasserin: Pfarrerin Simone Carstens-Kant
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