Pharisäer und Zöllner
von Gunther Hirschligau (39365 Ummendorf)
Predigtdatum
:
03.08.2008
Lesereihe
:
ohne Zuordnung
Predigttag im Kirchenjahr
:
10. Sonntag nach Trinitatis - Israelsonntag: Kirche und Israel
Textstelle
:
2. Samuel 12,1-10.13-15a
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Wochenspruch:
Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade. (1. Petrus 5,5b)
Psalm: 113,1-8 (EG 745)
Lesungen
Altes Testament:
2. Samuel 12,1-10.13-15a
Epistel:
Epheser 2,4-10
Evangelium:
Lukas 18,9-14
Liedvorschläge
Eingangslied:
EG 450
Morgenglanz der Ewigkeit
Wochenlied:
EG 299
Aus tiefer Not schrei ich zu dir
Predigtlied:
EG 355
Mir ist Erbarmung widerfahren
Schlusslied:
EG 293
Lobt Gott, den Herrn, ihr Heiden all
Liebe Gemeinde,
Entschuldigungen gehören zum guten Ton im Alltag. Natürlich entschuldigen wir uns, wenn wir in der Straßenbahn versehentlich jemanden anrempeln. Oder wenn uns ein kleines Missgeschick passiert. Wie aber gehen wir mit einer Schuld um, die andere Menschen ernsthaft schädigt und uns sogar mit dem Strafgesetzbuch in Konflikt bringt? Diese Frage wird in einer alten Geschichte aufgegriffen, die im 2. Samuelbuch steht. Hören wir aber zunächst die Vorgeschichte.
Vor etwa 3000 bestieg ein junger, beim Volk sehr beliebter Mann namens David den Königsthron von Israel. Er übernahm die Macht von seinem Vorgänger Saul und damit auch dessen Palast und dessen Harem. Seine Untertanen waren davon überzeugt: „Dieser König ist von Gott gesegnet.“ Auf der Höhe seiner Macht verliebt sich der König in die schöne Bathseba. Damit begannen die Probleme. Bathseba war verheiratet. Ihr Mann war Uria, einer der Offiziere des Königs. David, von Liebe entbrannt, ließ Bathseba dennoch in seinen Palast bringen und schlief mit ihr. Und Bathseba wurde schwanger. Den Ehebruch hatte David verbergen können. Die Schwangerschaft aber würde ihn verraten. Denn Bathsebas Mann Uria war viel unterwegs und kam als Vater des Kindes nicht in Frage.
David aber lag viel daran, mit einer sauberen Weste über sein Volk zu regieren. Also ersann er eine List. Während eines Kampfes mit einem Nachbarvolk ließ er den Uria in vorderster Front kämpfen. Dort, wo die meisten Soldaten fallen. Sein Plan ging auf. Uria kam ums Leben. Keiner schöpfte Verdacht. Und doch ging Davids Rechnung nicht auf. Im 2. Samuelbuch wird die Geschichte wie folgt weitererzählt:
1 Und der HERR sandte Nathan zu David. Als der zu ihm kam, sprach er zu ihm: Es waren zwei Männer in einer Stadt, der eine reich, der andere arm. 2 Der Reiche hatte sehr viele Schafe und Rinder; 3 aber der Arme hatte nichts als ein einziges kleines Schäflein, das er gekauft hatte. Und er nährte es, daß es groß wurde bei ihm zugleich mit seinen Kindern. Es aß von seinem Bissen und trank aus seinem Becher und schlief in seinem Schoß, und er hielt's wie eine Tochter. 4 Als aber zu dem reichen Mann ein Gast kam, brachte er's nicht über sich, von seinen Schafen und Rindern zu nehmen, um dem Gast etwas zuzurichten, der zu ihm gekommen war, sondern er nahm das Schaf des armen Mannes und richtete es dem Mann zu, der zu ihm gekommen war.
5 Da geriet David in großen Zorn über den Mann und sprach zu Nathan: So wahr der HERR lebt: der Mann ist ein Kind des Todes, der das getan hat! 6 Dazu soll er das Schaf vierfach bezahlen, weil er das getan und sein eigenes geschont hat.
7 Da sprach Nathan zu David: Du bist der Mann! So spricht der HERR, der Gott Israels: Ich habe dich zum König gesalbt über Israel und habe dich errettet aus der Hand Sauls 8 und habe dir deines Herrn Haus gegeben, dazu seine Frauen, und habe dir das Haus Israel und Juda gegeben; und ist das zu wenig, will ich noch dies und das dazutun. 9 Warum hast du denn das Wort des HERRN verachtet, daß du getan hast, was ihm mißfiel? Uria, den Hetiter, hast du erschlagen mit dem Schwert, seine Frau hast du dir zur Frau genommen, ihn aber hast du umgebracht durchs Schwert der Ammoniter. 10 Nun, so soll von deinem Hause das Schwert nimmermehr lassen, weil du mich verachtet und die Frau Urias, des Hetiters, genommen hast, daß sie deine Frau sei. [11 So spricht der HERR: Siehe, ich will Unheil über dich kommen lassen aus deinem eigenen Hause und will deine Frauen nehmen vor deinen Augen und will sie deinem Nächsten geben, daß er bei ihnen liegen soll an der lichten Sonne. 12 Denn du hast's heimlich getan, ich aber will dies tun vor ganz Israel und im Licht der Sonne.]
13 Da sprach David zu Nathan: Ich habe gesündigt gegen den HERRN. Nathan sprach zu David: So hat auch der HERR deine Sünde weggenommen; du wirst nicht sterben. 14 Aber weil du die Feinde des HERRN durch diese Sache zum Lästern gebracht hast, wird der Sohn, der dir geboren ist, des Todes sterben. 15 Und Nathan ging heim.
Der Prophet Nathan trägt dem König David einen besonders ärgerlichen Fall von Rechtsbeugung vor. Auf sehr emotionale Weise erzählt Nathan die Geschichte. Ein Armer wird von seinem reichen Nachbarn auf schamlose Weise beraubt.
Nathan gehört zu den Menschen, die mit offenen Augen durchs Leben gehen und solche Ungerechtigkeiten öffentlich machen. Wo Menschen unter der Willkür anderer leiden, braucht es Menschen wie Nathan, die das nicht dulden und Gerechtigkeit fordern. Männer und Frauen wie Nathan begegnen uns innerhalb und außerhalb der Kirche. In Fernsehmagazinen, Zeitungsberichten und in Radiosendungen decken sie Ungerechtigkeiten auf. Denn Unrecht geschieht mitten unter uns: Eine Krankenkasse, die einem behinderten Menschen ein dringend benötigtes Hilfsgerät nicht genehmigt. Eine Handwerksfirma, die Konkurs anmelden muss, weil der Großkunde die Rechnung nicht bezahlen will. Eine Gewinnbenachrichtigung, die sich als Betrug herausstellt. Überhöhte Telefongebühren, die durch nichts gerechtfertigt sind und den Telefonkunden in den finanziellen Ruin treiben.
Aber auch: Ausländische Mitbürger, die von verblendeten Jugendlichen gejagt und verprügelt werden. Wir hören von bestechlichen Politikern, Wirtschaftsfunktionären und korrupten Beamten. Durch die Rundfunk- und Fernsehnachrichten erfahren wir auch ganz aktuell von Unrecht, das überall auf dieser Welt geschieht. In den Kriegsregionen sterben täglich Menschen. Terroranschläge reißen Männer, Frauen und Kinder in den Tod. In Bürgerkriegsregionen Afrikas bringen verfeindete Volksgruppen einander um. Hunger, bittere Armut und mangelnde Bildung sind der Nährboden für immer neue Gewalt.
Wir empören uns zu Recht über solche Nachrichten und werden zornig.
Nathan erzählt, wie lieb der Arme sein einziges Schaf hat und wie unbarmherzig der Reiche gerade dieses Schaf raubt und schlachtet. Wir spüren, wie innerlich aufgewühlt der König ist. Nathan spricht über das alltägliche Unrecht nicht theoretisch und allgemein. Ganz anschaulich schildert er den Fall. Der König ist empört. Sein richtender Finger weist erbarmungslos auf den reichen Täter. „So wahr der HERR lebt: der Mann ist ein Kind des Todes, der das getan hat!“ Damit ist das Urteil des Königs gesprochen. Solche Urteile erwartet man von einem Richter. Hart, aber gerecht! Die Todesstrafe für ein Schaf. Ist dieses Urteil maßvoll oder übertrieben?
Es kommt schon hin und wieder zu kleinen Gemeinheiten oder Diebstählen, die in uns den Zorn überkochen lassen. Kürzlich wurden auf einem Ev. Friedhof frisch gepflanzte Blumen von den Gräbern gestohlen. „Haben diese Menschen kein Gewissen?“, empörten sich die Leute. Sie forderten harte Strafen. Und einige meinten sogar: „Wer so etwas tut, dem müssten die Finger abfallen!“ Harte Urteile! Sind sie maßvoll? Tatsächlich wird in manchen islamischen Ländern einem Dieb die Hand abgehauen. Schnell lassen sich Menschen zu harten Urteilen hinreißen. Auch der König David. Er fordert die Todesstrafe für ein geraubtes Schaf. Ein maßloses Urteil!
Wie folgendes Erlebnis: Nach einer Geburtstagsfeier fuhr ein Gast mit seinem Auto nach Hause. Er hatte Alkohol getrunken und verursachte einen Unfall. Ein Kind wurde bei dem Unfall verletzt. Es kam zu einer Gerichtsverhandlung und zu einem Urteil. Doch für manche fiel das Urteil viel zu mild aus. Ein älterer Mann, der Nachbar des verunglückten Kindes, forderte sogar die Höchststrafe. Monate vergingen. Da geschah es, dass der Enkel dieses so hart urteilenden Mannes in einem ähnlichen Delikt straffällig wurde. Doch wie anders reagierte er nun! Er hoffte auf eine Bewährungsstrafe für seinen Enkel.
Wie oft urteilen Menschen mit zweierlei Maß. Für andere das harte Urteil. Für die eigene Schuld aber Milde. David fordert voll Zorn für den Diebstahl des Schafes die Todesstrafe. Doch gerade an dieser Stelle wird Nathan deutlich: „Du bist der Mann!“, sagt er dem König unverblümt. „Warum hast du denn das Wort des HERRN verachtet, dass du getan hast, was ihm missfiel? Uria, den Hethiter, hast du erschlagen mit dem Schwert, seine Frau hast du dir zur Frau genommen, ihn aber hast du umgebracht durchs Schwert der Ammoniter.“
Eine dreifache Schuld wirft Nathan dem König vor. Er hat das Wort des Herrn verachtet. Er nahm einem Mann die Ehefrau und befahl zu alledem, dass der Ehemann dieser Frau nicht lebend aus dem Kampf zurückkehren solle. Seine Schuld kam nun doch ans Tageslicht. David zerstörte eine Familie und ein Menschenleben. Und alles begann mit der Verachtung des Gotteswortes. Im Sündenregister des Königs stellt Nathan diese Schuld voran. Gottes Wort will Leben schaffen und Leben erhalten. Es hat in der Vergangenheit einer Kirche wie auch einer Gesellschaft gut getan, Gottes Wort zu achten. Dieses Wort bewahrt vor Fehlentwicklungen und bewegt Menschen, in gleicher Weise Leben zu schaffen und Leben zu erhalten.
Ein Beispiel aus dem ostafrikanischen Land Tansania: In den Gottesdiensten wird immer wieder die Einhaltung des sechsten Gebotes angemahnt. Für europäische Ohren klingen solche Predigten ungewohnt! Menschen wehren sich gegen Bevormundungen im Privatbereich von Ehe und Familie. Für dieses afrikanische Land und seine Menschen aber sind solche Predigten überlebensnotwendig. Es gibt kaum eine Familie, in der nicht Menschern an Aids gestorben sind. Die alten männlichen Gewohnheiten, sich ständig neue Partnerinnen zu suchen, sind in manchen Dörfern noch immer verbreitet und breiten damit das Aidsvirus aus. Afrikanische Prediger, die auf die Einhaltung des sechsten Gebotes „Du sollst nicht ehebrechen“ drängen, möchten mit diesem Gotteswort Menschenleben retten und bewahren.
Ein anderes Beispiel: Die kirchliche Friedensarbeit der ostdeutschen Kirchen in den achtziger Jahren geschah im Zeichen des biblischen Bildes von „Schwerter zu Pflugscharen“. Anfang der achtziger Jahre wurden östlich und westlich des „eisernen Vorhangs“ Raketen gegeneinander aufgestellt. Im Osten Deutschlands fanden Luftschutzübungen statt. Angst vor einem neuen Krieg ging um. Doch während der Feierlichkeiten zum 500. Geburtstag Martin Luthers wurde in Wittenberg in aller Öffentlichkeit ein Schwert zu einem Pflug umgeschmiedet. Dieses Bild ging um die Welt. Junge Christen trugen dieses Bild als Aufnäher auf ihrer Kleidung. Ein Bibelwort aus dem Propheten Micha veränderte das Denken in Kirche und Gesellschaft. Menschen trafen sich zu Friedensandachten in den Kirchen in Ost und West. Sie vertrauten den alten Bibelworten. Als dann die Demonstranten durch die Straßen ostdeutscher Städte zogen, hielten sie keine Steine oder Knüppel in ihren Händen, sondern Blumen und Kerzen. So vollzog sich ohne Blutvergießen die Wende im Osten Deutschlands. Christen und auch viele Nichtchristen haben dem Friedenswort der Bibel vertraut und waren dem Wort Gottes gehorsam. David dagegen verachtete dieses Gotteswort und lud große Schuld auf sich.
Wie geht David mit seiner Schuld um? Es gab verschiedene Möglichkeiten für einen orientalischen König. David hätte Nathan mundtot machen können. Oft genug müssen Journalisten, die einen Skandal auf Regierungsebene aufdecken, um ihr Leben fürchten. Auch mutige Prediger christlicher Kirchen. Während der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland wurden Pfarrer und Priester unmittelbar nach ihrer Predigt verhaftet, verurteilt und sogar hingerichtet. Auch in unserer Zeit hören wir von Priestern und Pfarrern, die von den Mächtigen ihres Landes mundtot gemacht und sogar umgebracht werden. Christen, die sich für Menschenrechte einsetzen und für die Bewahrung der Umwelt, Christen, die das Unrecht beim Namen nennen und sich auch nicht vor Mächtigen scheuen. Sie kommen nicht selten mit den Interessen der Mächtigen in Konflikt.
König David hätte Nathan mundtot machen können. David hätte seine Tat auch verharmlosen können. Was ist denn schon dabei, eine verheiratete Frau zu lieben? Das kommt doch überall vor. Und den Mord an Uria? Schließlich war er, David, bei diesem Mord selbst nicht dabei. Er hatte zwar diesen Soldaten in der ersten Reihe kämpfen lassen. Dort, wo fast alle Soldaten fallen. Aber schließlich kommen im Krieg viele Männer ums Leben. Und außerdem war es nicht sicher, ob Uria überhaupt fallen würde. Ja, der König David hätte seine Schuld auch verharmlosen können. Wie aber reagiert der König auf die Anklagen des Propheten Nathan? Da sprach David zu Nathan: Ich habe gesündigt gegen den HERRN. David erkennt seine Schuld und gesteht sie dem Propheten. Er versucht nicht einmal, sich zu verteidigen. Er geht offen mit seiner Schuld um. Damit beweist er menschliche Größe.
Sein Schuldeingeständnis ist nicht nur ein mehr oder weniger ernst gemeintes: „Entschuldigung“. Die Geschichte Nathans vom Schafraub traf David tief. Im ersten Zorn urteilte er unverhältnismäßig hart. Und nun musste er sich eingestehen, dass eine unvergleichlich höhere Schuld auf seinen eigenen Schultern liegt. Er zerstörte eine Ehe und organisierte die Tötung eines Menschen. Merkwürdig, mit welchen Worten David seine Schuld eingesteht. Er habe gegen Gott gesündigt, bekennt er dem Nathan. Waren es nicht Menschen, denen er Unrecht getan hat? Der König weiß: „Menschenrechte sind Gottesrechte. Wenn ich mich an Menschen vergreife, vergreife ich mich an Gott.“
Die Bibel ist voller Erzählungen und Predigten, die diesen Zusammenhang verkünden. Auch wir Christen leben nur dann glaubwürdig, wenn unser Glaube im Alltag ankommt. Es geht nicht, dass ich einem Menschen ständig das Leben schwer mache, ihm Unrecht zufüge und am Sonntagmorgen froh gestimmt zur Kirche gehe, um Gott in seinem Wort zu begegnen. Gott begegnet uns auch in dem Menschen, dem wir bewusst oder unbewusst Leid zufügten. Das erkannte König David. Es fiel ihm wie Schuppen von den Augen. Das Unrecht an Bathseba und ihrem Mann Uria war Unrecht gegenüber Gott. Deshalb bekennt er: „Ich habe gesündigt gegen den Herrn.“
Die Erzählung aus dem 2. Samuelbuch endet ganz unspektakulär. Nathan akzeptiert das Schuldeingeständnis des Königs. „So hat auch der Herr deine Sünde weggenommen; du wirst nicht sterben.“ David darf weiterleben. Seine Schuld drückt ihn nicht mehr. Gott hat sie weggenommen. Ohne eine drückende Schuld auf der Seele lebt es sich leichter. Aber Schuld muss ausgesprochen und vergeben werden. Mit einer gedankenlosen „Entschuldigung“ ist es da nicht getan. Erst recht nicht, wenn der Täter diese Entschuldigung von seinen Mitmenschen erwartet oder sogar fordert. David fordert nichts dergleichen. Er gesteht seine Schuld. Das genügt dem Propheten Nathan. Er spricht David frei und ermöglicht ihm neues Leben. Darum geht es. Gott will, dass wir leben. Unausgesprochene und unvergebene Schuld führt in den Tod, vergebene Schuld aber führt zum Leben.
Auch in der evangelischen Kirche gibt es die Möglichkeit, über die eigene Schuld zu reden. Überall gibt es auch in unserer Kirche verschwiegene Männer und Frauen, denen wir uns anvertrauen können. Güte und Vertrauen sind die Grundlagen für solche Gespräche. Der Pfarrer und die Pfarrerin sind außerdem durch ihre Ordination zur Verschwiegenheit verpflichtet.
Manchmal können wir die Folgen einer begangenen Schuld nicht wieder rückgängig machen. Uria wurde nicht wieder lebendig, und auch der Ehebruch hatte Folgen. Das mit Bathseba gezeugte Kind starb kurz nach der Geburt. Ein dunkler Schatten lag nun auf Davids Herrschaft. An seinen Händen klebte Blut, und erst sein Nachfolger Salomo durfte den Tempel in Jerusalem bauen. Wirren um seine Nachfolge brachen aus. Nord- und Südreich strebten auseinander. Dennoch: König David gehört zu den glaubwürdigen Gestalten der Bibel. Glaubwürdig, weil er seine Schuld vor Gott und den Menschen aussprach und so Vergebung erfuhr.
Glaubwürdig wollen auch wir leben. Es ist ein Irrtum, dass Fehlerlosigkeit Glaubwürdigkeit schafft. Wir werden aneinander schuldig und verletzen oft gerade die Menschen, denen wir besonders nahe stehen. Es gibt nur eine gute Möglichkeit, mit begangener Schuld zu leben. Und von dieser Möglichkeit erzählt die Geschichte von Nathan, dem Propheten, und David, dem König.
Amen.
Verfasser: Pfarrer Gunther Hirschligau, Alte Str. 7, 39365 Ummendorf
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