Warten auf den Herrn und seinen Tag
von Uwe Handschuh (Dietzenbach)
Predigtdatum
:
12.11.2017
Lesereihe
:
ohne Zuordnung
Predigttag im Kirchenjahr
:
Drittletzter Sonntag des Kirchenjahres
Textstelle
:
Lukas 11,14-23
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Hinführung
Das ist ein sehr sperriger Text, der dazu einlädt eher gegen ihn als mit ihm zu predigen. Während Dämonenaustreibun-gen in anderen Perikopen deutlich ausführlicher und detail-lierter geschildert werden, dient sie hier lediglich als „Auf-hänger“ für eine ausführliche Verhältnisbestimmung Jesu zu den dämonischen Mächten. In den neutestamentlichen Pa-rallelstellen ordnet Markus die Perikope in die Diskussion über „Jesu wahre Verwandte“ ein, Matthäus stellt sie hinter den Plan der Pharisäer Jesus umzubringen. Dagegen ordnet Lukas sie nach einer Betonung der Macht und der verhei-ßungsvollen Möglichkeiten des Gebets zum guten Vater im Himmel ein. Danach lässt Lukas Jesus zu der in der Periko-pe (V. 16) auftauchenden Forderung nach legitimierenden Zeichen und Wundern Stellung nehmen („Zeichen des Jo-na“).
Ich möchte diesem Text gar nicht seine Fremdheit nehmen und diese auch zum Ausdruck bringen. Dämonen waren für Jesus, die Autoren des Neuen Testaments und ihre Zeitge-nossen eine Realität, und das sind sie auch für viele meiner Mitmenschen bis heute. Die Schilderung von Dämonen und deren immer noch betriebene Austreibung befremden mich zwar, aber ich frage mich: Ist das nicht sogar deren urei-genste Aufgabe? Sie wollen doch schließlich die Menschen, die sie in Beschlag nehmen, von den übrigen Menschen wie von sich selbst entfremden, sie blockieren deren Beziehun-gen zum eigenen Ich, zu ihren Mitmenschen und nicht zu-letzt auch zu Gott.
Deshalb wird ihre Existenz und vor allem ihr Wirken für Je-sus zu einer Machtfrage mit Aktualität: Wer ist der Herr deines Lebens? Wer sitzt in Wahrheit im Regiment? Oder mit Luther gefragt: Von wem wirst du in deinem Leben ge-ritten - von Gott oder vom Satan (De servo arbitrio / Vom unfreien Willen, 1525)?
Weil für Jesus die Antwort klar ist, erteilt er einer ausgear-beiteten Dämonologie und Satanologie, die wohl hinter der Kritik an seinen Exorzismen durch seine Gegner stecken, eine Absage: In ihm und in seinem Handeln ist das Reich Gottes präsent. Deshalb mögen die Dämonen in der Gegen-wart noch so sehr ihr Unwesen treiben, in Wahrheit haben sie doch schon verloren, weil Gott und sein Sohn die Herren im Welten-Haus sind. Und weil es mit der Machtfrage um wirklich Entscheidendes geht, ist eben auch die Frage, wie die Menschen zu Jesus stehen, entscheidend für das Heil: Unverbindlichkeit und Unentschiedenheit sind hier fehl am Platz, denn sie stärken nur die widergöttlichen Kräfte.
Kurz gesagt: Jesus durchbricht immer wieder punktuell und zeichenhaft die Grenzen und Begrenzungen, unter denen Menschen leiden. Bei denen durch Dämonen hervorgerufe-nen Begrenzungen handelt es sich wohl weniger um Aus-grenzungen durch andere Menschen, sondern um Blockaden, die verhindern, dass der von ihnen besessene Mensch aus sich herauskann und ein Zugang zu sich, zu seinen Mitmen-schen und zu Gott findet. Jesus „entsperrt“ und erweist sich mit Vollmacht als der wahre Machthaber. Und das ist wohl auch nachvollziehbar für Christenmenschen, denen vor der Erwähnung von Dämonen und satanischen Mächten intellek-tuell graust.
Predigt
Der Predigttext wird später verlesen.
Liebe Gemeinde,
sie hatte es gerade mal so bis zur Autobahnraststätte ge-schafft, im Laufen das passende Kleingeld zusammenge-sucht und mit forcierten Schritten die Toilettenanlagen betre-ten. Die lange Reihe der Kabinen abschreitend las sie aber immer wieder nur das eine Wort: Besetzt!
Er wollte ihr doch nur sagen, wie leid es ihm täte. Eine kurze Entschuldigung und dann wären sie beide halt geschiedene Leute. Doch in ihrer Wohnung brannte kein Licht, ans Handy ging sie nicht ran, und bei seinen zahllosen WhatsApp-Nachrichten erschien nie der zweite Haken, dass diese von ihr auch gelesen wurden. Sie hatte ihn offenbar blockiert.
Die beiden hatten sich in der Schlange vor dem angesagten Club bis nach vorne gearbeitet. Jedes Mal wenn der finster dreinblickende Wachmann am Eingang die Tür öffnete, schwappte die Musik von drinnen nach draußen. Nun waren sie an der Reihe. Der Türsteher musterte sie von oben bis unten, dann zuckte er mit den Schultern: Tut mir leid, ihr müsst heute draußen bleiben!
Besetzt, blockiert, ausgesperrt. Das gehört zu den Erfahrun-gen, die Menschen immer wieder in ihrem Alltag machen müssen: Einer war schneller als ich, der andere will keinen Kontakt mehr zu mir haben, der dritte sortiert mich aus. Besetzt, blockiert, ausgesperrt: Menschen zeigen mir meine Grenzen, machen mir deutlich, dass ich zu spät, dass ich unerwünscht bin und nicht passe.
Nun mag es bei den genannten Beispielen meist nur eine Frage der Zeit sein, vielleicht auch eine Anfrage an die eige-ne Hartnäckigkeit oder ein Appell an meine Anpassungsfähig-keit: Früher oder später kann ich solche Grenzziehungen überwinden. Irgendwann werden sich dann doch die Türen für mich öffnen und mein Anliegen gelegen kommen. Eines Tages findet wohl jeder Abgewiesene eine andere Tür und ein alternatives Ohr. Gegen manche Grenzen muss man nur lange genug anrennen, manche muss man umgehen, und mit anderen muss man sich schließlich abfinden.
Das mag angehen und irgendwie mag es auch gut gehen, dann nämlich, wenn es sich um Grenzen handelt, die mir von außen gesetzt werden. Ich habe diese ja deutlich vor Augen: Die Feindbilder, gegen die ich mich wehren kann; die Struk-turen, gegen die ich kämpfen will; die Blockaden, die sich vielleicht umgehen lassen. Aber wenn der eigene Körper, wenn der eigene Geist, wenn irgendetwas in meinem Inneren mir solche Grenzen setzt, dann wird es erst richtig schwierig für mich.
Krankheiten setzen uns Menschen Grenzen. Nicht immer sind es aber die „lieben“ Mitmenschen, die Kranke ausgrenzen. Es gibt Krankheiten, die trennen aus sich heraus den Kranken von seinem Umfeld: Wenn sie zum Beispiel dessen Kommu-nikationsfähigkeiten einschränken; wenn Ohren in der Tat taub sind und ein Mund verstummt; wenn die Krankheit ei-nen Geist fest im Griff hat, sodass sie die Persönlichkeit überlagert und nur etwas an die Öffentlichkeit lassen, das dem Kranken selbst fremd ist.
Krankheiten können Menschen besetzen, blockieren und aus-sperren, und wo eine Krankheit ein Menschenleben be-herrscht, hilft das Abarbeiten „an denen da draußen“ kaum weiter. Dann ist der Feind nämlich gewissermaßen „hausge-macht“, und dann kann der Kampf gegen solche Grenzen leicht ins Selbstzerstörerische abgleiten. Ich finde, es ist kein Wunder, wenn Menschen sich das dann so erklären, dass eine fremde Macht von ihrem Inneren Besitz ergriffen hat. Das ihnen so ist, als würden böse Mächte ihr teuflisches Un-wesen mit und in ihnen treiben.
Wenn das Innerste im Inneren umklammert und gefangen liegt, dann hilft oft kein guter Wille mehr, keine Selbstdiszip-lin und keine Hartnäckigkeit, dann braucht es machtvolle Be-freiung von außen, dann braucht es einen Befreier, der in das Innerste schauen kann, dann braucht es eine Macht des Guten, die das Böse vom Menschlichen zu trennen vermag.
Unser heutiger Predigttext erzählt von einem solchen Befrei-er, er berichtet von einem, der angetreten ist, Grenzen aus-zuhebeln und auch die innere Fremdbestimmung von Men-schen aufzuheben. Unser Predigttext erzählt von einem, der mit seiner frohen Botschaft Menschen befreien wollte.
Ich lese Lukas 11, 14 - 23
„Und er trieb einen bösen Geist aus, der war stumm. Und es geschah, als der Geist ausfuhr, da redete der Stumme, und die Menge verwunderte sich. Einige aber unter ihnen spra-chen: Er treibt die bösen Geister aus durch Beelzebul, ihren Obersten. Andere aber versuchten ihn und forderten von ihm ein Zeichen vom Himmel.
Er aber erkannte ihre Gedanken und sprach zu ihnen: Jedes Reich, das mit sich selbst uneins ist, wird verwüstet und ein Haus fällt über das andre. Ist aber der Satan auch mit sich selbst uneins, wie kann sein Reich bestehen? Denn ihr sagt, ich treibe die bösen Geister aus durch Beelzebul. Wenn aber ich die bösen Geister durch Beelzebul austreibe, durch wen treiben eure Söhne sie aus? Darum werden sie eure Richter sein. Wenn ich aber durch Gottes Finger die bösen Geister austreibe, so ist ja das Reich Gottes zu euch gekommen. Wenn ein Starker gewappnet seinen Palast bewacht, so bleibt, was er hat, in Frieden. Wenn aber ein Stärkerer über ihn kommt und überwindet ihn, so nimmt er ihm seine Rüs-tung, auf die er sich verließ, und verteilt die Beute. Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich; und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut.“
Liebe Gemeinde,
kennen Sie die „A-I-E“? Wissen Sie, mit was sich die Mitglie-der der Associazione internazionale degli esorcisti beschäf-tigen? Über 400 katholische Priester und 125 Hilfskräfte ge-hören dieser vor drei Jahren vom Vatikan offiziell anerkann-ten Vereinigung an. Diese knapp 530 Menschen haben es sich zur Aufgabe gemacht, als „Exorzisten“ Teufel und Dä-monen aus Menschen zu treiben. Und sie sind beileibe nicht arbeitslos: Zwanzig Anfragen in der Woche scheinen bei Ein-zelnen von ihnen keine Seltenheit zu sein. Und nicht nur die römisch-katholische Kirche, auch viele Pfingstkirchen kennen den sogenannten „Befreiungsdienst“, bei dem es ebenfalls um das Vertreiben von Dämonen und teuflischen Einflüssen aus Menschen geht.
Ich gebe zu, dass das einem evangelischen Mitteleuropäer schon etwas krude vorkommen kann, erst recht, wenn er im 21. Jahrhundert lebt. Allerdings sollte das kein Grund sein, sich über solch katholisches und freikirchliches Gebaren zu erheben. Denn auch in Luthers Taufbüchlein im Anhang sei-nes Kleinen Katechismus wird ja über dem Täufling gebetet: „Fahre aus, du unreiner Geist, und gib Raum dem Heiligen Geist.“ Und vor der Frage nach seinem Glauben soll der Täufling nach Luther gefragt werden: „Entsagest du dem Teufel, und allen seinen Werken, und seinem Wesen?“
Was manchem von uns heute wie ein Schritt hinter das Zeit-alter der Aufklärung, was uns sogar wie ein Rückfall ins tiefste Mittelalter vorkommen kann, ist offenbar seit zwei-tausend Jahren verbreitete und bis in die Gegenwart geübte kirchliche wie fromme Praxis. Und die Quelle dieser Praxis liegt sogar in der Person, nachdem sich die Kirche „christli-che“ Kirche nennt: Die vier Evangelisten sahen Jesus offen-bar umgeben von einer ganzen Heerschar dämonischer Ge-stalten und Geister. Sie beschreiben immer wieder Christi Wirken unter Wesen, die ihr Unwesen mit Menschen treiben, mit denen er offenbar sprechen und die er Menschen immer wieder auch austreiben konnte.
Jesus war offenbar ein veritabler, um nicht zu sagen ein „begnadeter“ Exorzist, und diese sich durch alle Evangelien ziehende Bestimmung des Sohnes Gottes brachte gut 1800 Jahre später die kritischen Geister der neuzeitlichen Theolo-gie nicht selten in eine gewisse Erklärungsnot: Wie können wir das Handeln Jesu befreien von einem Weltbild, das nicht mehr das unsrige sein kann? Wie können wir sein Leben heu-te erzählen - als Menschen der Neuzeit und Moderne - ohne die doch inzwischen überwundenen Mythen seiner Zeit? Das theologische Unternehmen „Entmythologisierung“ führte dann bei seinen Exorzismen zu der nur wenig befriedigenden Er-klärung, dass Jesu damals angeblich nicht Dämonen ausge-trieben habe, sondern die kranken Menschen lediglich von ihrem Glauben an Dämonen befreite.
Jesu Umgang mit so etwas wie „Dämonen“ als Heilung des unvernünftigen Menschen durch die natürliche Vernunft dar-zustellen, war ja auch auf dem ersten Blick ein durchaus berechtigtes Anliegen: Hatte doch der Glaube (um nicht zu sagen:), der „Aber-Glaube“ an die Realität von Teufeln und Dämonen bis in die Neuzeit zu grausamen Verfolgungen an-geblich Besessener geführt. Da wurde dann in der Tat „Teu-fel durch Beelzebul“ ausgetrieben. Hat nicht erst jüngst der Fall eines Exorzismus im Frankfurter Hotel Intercontinental gezeigt, dass sich Menschen mit ihrem Exorzismus auf sehr dünnes, für die angeblich Besessene sogar auf nicht tragen-des Eis begeben können? Ist nicht überhaupt durch moderne Psychotherapie und Psychiatrie jede Art von Geisterbeschwö-rung überflüssig geworden?
Ja, das mag stimmen. Aber zweifelsfrei geht es bei unserem heutigen Predigttext wirklich um Dämonen, es geht um Mächte, die sehr real ihr Unwesen in und um Menschen trei-ben. Und ich glaube, wir werden Jesus und seinen Mitmen-schen nicht gerecht, wenn wir ihr Weltbild allzu schnell in die geistesgeschichtliche Mottenkiste abschieben wollen.
Denn gerade an unserer heutigen Geschichte zeigt sich doch, wie eng Jesu Handeln mit seinem Denken verknüpft ist. Es besteht ja durchaus auf unserer, so kritischen Seite die Ge-fahr: Wenn wir alles Mirakulöse und Dämonische aus dem Lebensweg Jesu streichen, dann könnte für die „Aufgeklär-ten“ unserer Tage nichts mehr Relevantes übrigbleiben.
Für Jesus, für seine Zeitgenossen und für die Evangelisten, die uns von ihm berichten, war das Böse, waren Dämonen und böse Geister Realität, eine als schmerzlich und verhäng-nisvoll empfundene Realität. Das waren Kräfte, die Men-schen an ihrer freien Entfaltung hindern wollten, das waren Mächte, die sich den Wegen von Menschen in den Weg stell-ten, die Grenzen aufbauten, die Menschen blockierten und besetzten. Und die Menschen wollten dieses Unheimliche nicht noch stärker dadurch machen, dass sie es nicht benen-nen konnten. Das Numinose braucht doch einen Namen, denn das ist doch der erste Schritt es in den Griff zu be-kommen: Etwas, das ich benennen kann, hat schon ein biss-chen weniger Macht über mich!
Der dann oft gegangene zweite Schritt kann aber fatal sein: Wenn Menschen aus den inzwischen bekannten - weil be-nannten - Mächten ein Denk-System machen, wenn sie die Strukturen des Bösen ausformulieren, wenn sie ihnen nicht nur ein Eigenleben, sondern gar eine ganz eigene Welt zu-sprechen, dann steckt der Teufel eben nicht mehr nur im Detail, dann schwingt sich der angeblich gefallene Böse zu ungeahnten Höhen auf. So hat sich der Teufel in der Tat als eine Art zweiter Gott neben dem Einen und einzigen Gott etablieren können: mit eigenem Reich, mit eigenen Heer-scharen, mit Anhängern und Anbetern. Ich verstehe Jesu harsche Reaktion auf den Widerspruch seiner Zeitgenossen genau in diese Richtung: Jesus führt, indem er auf ihre Bil-derwelt eingeht, deren Denken über die Welt der Dämonen ad absurdum.
Wie gesagt: Jesus leugnet nicht deren Existenz, und erst recht nicht ihre Macht. Aber er setzt den ausufernden Phan-tasien seiner Zeitgenossen, wie dem Wirken der teuflischen Mächte Grenzen. Und diese Grenzsetzung auf der einen Seite geht einher mit einer Befreiung auf der anderen Seite: In-dem Jesus das Dämonische in seine Schranken weist, be-grenzt er dessen Macht. Er öffnet die Grenzen der Men-schen, damit das, was sie daran hindert Gott und den Nächs-ten zu lieben, wieder aus ihnen herauskann, weil die Liebe Gottes in ihnen Einzug hält. Der Stumme bleibt nicht mehr sprachlos, sondern öffnet seinen Mund zum Lobe Gottes. Der in sich Verschlossene geht aus sich heraus und auf an-dere Menschen zu. Der Besessene räumt in sich einen Platz frei für Gott. Der Begrenzte gewinnt wieder neues Land für sich. All das macht Jesus mit Vollmacht.
Denn wo Menschen dermaßen begrenzt sind und in ihrem Inneren beschränkt werden, ist nicht mehr der empathisch-solidarische und mitleidende Menschensohn gefragt, sondern der Sohn Gottes, der Herr-Gott, der mit all seiner schöpferi-scher Macht Grenzen überwindet und das Böse in die Schranken weist. Und weil es an diesem Punkt darum geht, wer in dieser Welt und in mir wirklich im Regimente sitzt, weil hier klar gestellt werden muss, was in Wahrheit zählt und wo die eigentliche Macht zu Hause ist, wird ein eher un-verbindliches „Nicht dafür“ zum „Dagegen“: „Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich.“
In diesem Punkt darf der Mensch sich eben nicht seiner Stimme enthalten, sondern muss Stellung beziehen: Stellung für Gott, weil nur der dem Bösen den Nährboden entziehen kann. Wir haben als Christenmenschen das Recht und wohl auch die Pflicht genau das Menschen zuzusprechen: „Mit uns-rer Macht ist nichts getan, / wir sind gar bald verloren; / es streit’ für uns der rechte Mann, / den Gott hat selbst erko-ren. / Fragst du, wer der ist? / Er heißt Jesus Christ, / der Herr Zebaoth, / und ist kein andrer Gott, / das Feld muss er behalten.“ (EG 362, 2)
Es ist also letztlich eine Machtfrage. Und diese Frage ent-scheidet sich im Heute, sie wird hier und jetzt verhandelt und entschieden. „Jetzt ist die Zeit der Gnade, jetzt ist der Tag des Heils“ (2. Kor 6, 2). Überall da, wo Menschen erfahren, dass sich ihnen Räume öffnen, wo sie erleben, dass Blocka-den verschwinden und dass Verschlossenes entsperrt wird: da wirkt sich die Macht Gottes aus, da wird Gottes Reich zur Gegenwart. „Und wenn die Welt voll Teufel wär“, das Dämo-nische verliert doch seine Stimme; Gott spricht und die Men-schen sammeln sich, und Gott und Mensch sind sich einig, sind wieder eins.
Amen.
Verfasser: Pfarrer Uwe Handschuch
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