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Wie kann Jesus unsere Last abnehmen

von Ralf Friedrich (Dieburg)

Predigtdatum : 10.05.2009
Lesereihe : ohne Zuordnung
Predigttag im Kirchenjahr : Jubilate
Textstelle : Matthäus 11,25-30
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Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen!

Liebe Gemeinde,
unser heutiger Predigttext lädt uns ein alle unsere Mühen, alle unsere Trübsal, alle unsere Sorgen auf Jesus abzuladen. Ich lese aus dem 11. Kapitel des Matthäus:
25 Zu der Zeit fing Jesus an und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du dies den Weisen und Klugen verborgen hast und hast es den Unmündigen offenbart.
26 Ja, Vater; denn so hat es dir wohlgefallen.
27 Alles ist mir übergeben von meinem Vater; und niemand kennt den Sohn als nur der Vater; und niemand kennt den Vater als nur der Sohn und wem es der Sohn offenbaren will.

28 Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.
29 Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.
30 Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.

Bei Jesus klingt das alles so einfach,
bei Jesus klingt das alles so selbstverständlich,
bei Jesus klingt dass einfach gut.
Doch wie sieht es im richtigen Leben aus?
Können wir uns da einfach Jesus anvertrauen?
Ich möchte zu diesen Fragen eine Antwort geben, die in einem Lied aufgeschrieben ist. Es ist Martin Luthers eigene Jesus-Erfahrung, die er uns darin mitteilt und da heute der Sonntag Kantate ist, singen wir dieses Lied auch in drei Blöcken. Ich darf Sie bitten das Lied mit der Nummer 341 aufzuschlagen.
In der ersten Strophe besingen wir Luthers Erkenntnis seiner Jesus-Erfahrung:
Gott liebt uns und wir sollen uns darüber freuen! Gott hat einen hohen Preis für uns bezahlt und wir sollen Gott dafür loben.
Gottes Preis war das Leben und vor allem der Tod seines einzigen Sohnes Jesus Christus hier auf Erden! Diese Strophe klingt so optimistisch, so ermutigend.
In den Strophen zwei und drei erzählt Martin Luther wie sein Leben voller Sünde war und er nur noch auf seinen Tod wartete. Er war sich sicher in der Hölle zu landen. Geht es uns nicht manchmal genauso wie Martin Luther? Wir kämpfen mit unserem inneren Schweinehund, wir machen uns klein, wir ziehen uns selbst runter. Erfahrungen, die Martin Luther auch kannte. Manchmal tragen wir auch eine Schuld unser ganzes Leben mit uns herum, der tödliche Autounfall, den man glaubt hätte verhindern können, die Krankheit eines Kindes, die man hätte heilen können. Themen, bei denen wir uns selbst schludig sprechen und verdammen. Situationen des Lebens, wo uns vielleicht der Teufel geritten, denken wir.
Das Gute, was wir tun; die Liebe, die wir geben, den Trost, den wir spenden, den vergessen wir häufig. Davon handeln die Strophen 2 und 3.
Wir singen mit Lust und Liebe die Strophen 1 bis 3.
Die Strophen 4 bis 6 beschreiben wie Gott unser Leiden wahrnimmt. Wie er voll und ganz in seiner Vaterrolle aufgeht, Verantwortung für uns, seine Geschöpfe übernimmt. Es jammert Gott, wenn wir so leiden, wenn wir uns selbst Vorwürfe machen! Er schickte seinen einzigen Sohn zu uns. Der Sohn schlüpft in unseren Körper und treibt den Teufel fort! Jesus gibt uns Kraft! Spüren Sie das auch manchmal, wie auf einmal, in einer verzweifelten Lage, die Lebenskraft wieder in kommt? Wie auf einmal Zufälle und Zeichen uns überraschen und wir wieder mutig und voller Zuversicht in die Zukunft sehen können? Im Predigttext hört sich dieser Auftrag Jesus so an:
26 Ja, Vater; denn so hat es dir wohlgefallen.
27 Alles ist mir übergeben von meinem Vater; und niemand kennt den Sohn als nur der Vater; und niemand kennt den Vater als nur der Sohn und wem es der Sohn offenbaren will.
Davon handeln die Strophen 4 bis 6, die wir jetzt mit Lust und Liebe gemeinsam singen.
Die Strophen 7 bis 9 erzählen, wie Jesus sich für uns einsetzt, was er genau machen wird.
Dass er sein Blut für mich vergießen wird,
dass er für mich leiden wird,
dass er meine Sünden tragen wird. Ein Angebot, welches ich nur annehmen kann.
Ein Angebot, welches nur durch eine aufrichtige, innige Freundschaft getragen werden kann!
Darin erfüllt sich das Wort aus unserem heutigen Predigttext:
28 Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.
29 Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.
30 Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.
Die Strophe 10 ist dann Jesus Aufforderung an uns. Die Aufforderung ihm nachzufolgen!
Wie können wir dieser Aufforderung folge leisten? Wir brauchen nur auf Gottes Wort zu hören.
Gottes Wort, wie wir es in der Bibel täglich selbst lesen können. Martin Luther nennt das „Halt dich an mich“.
Wenn wir im Zweifel sind,
wenn wir traurig sind,
wenn wir nicht mehr weiter wissen,
dann, und gerade dann,
gibt uns Gottes Wort eine Antwort.
Wie singen mit Lust und Liebe die Strophen 7 bis 10.
In der Strophe 2 hat Martin Luther seine Schuld bekannt. Wir haben darüber nachgedacht, wo wir selbst eine Lebensschuld mit uns rumtragen könnten. So wie Martin Luther die Einladung Jesus Christus angenommen hat, so können wir heute jederzeit diese Einladung annehmen und ihn folgen, denn Jesus sagt:
28 Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.
29 Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.
30 Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.

Jesus Christus trägt unsere Lebenssünde, unsere persönliche Last, damit wir einen neuen Anfang machen können, jederzeit und überall! Ein wirklich tolles Angebot, worauf warten wir noch?
Wie können wir unsere Last an Jesus übergeben? Im persönlichen Gebet und im Sündenbekenntnis oder während der offenen Beichte. Übergebt eure Last ehrlich und voll und ganz an Jesus. Befreit euch von den Gedanken und Erlebnissen, die euch abschneiden vom Leben! Macht euch frei! Beginnt neu!
Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus.
Amen

Lieder:
Morgenlied: EG454
Psalm: EG739
Credo: EG184
Vor der Predigt EG243 1 – 3
Predigt: EG341
Nach der Predigt EG243 4 – 6
Vater Unser EG188
Fürbitten-Liedruf EG789.1
Segenslied Gottes guter Segen (S. Fietz)

Kollektengebet:
Jesus Christus, Retter des Lebens,
du leidest mit allen,
die Not und Bedrängnis erfahren,
und du nimmst
immer jeden Menschen auf,
der seine Last bei dir ablegt.
Amen.