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Der Sohn – Zeichen des Vaters

von Annegret Puttkammer (Herborn)

Predigtdatum : 30.12.2007
Lesereihe : ohne Zuordnung
Predigttag im Kirchenjahr : 1. Sonntag nach dem Christfest
Textstelle : Jesaja 49,13-16
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Wochenspruch:

Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit.
(Johannes 1, 14)

Psalm: 71, 14 – 18 (EG 732)

Lesungen

Altes Testament:
Jesaja 49, 13 – 16
Epistel:
1. Johannes 1, 1 – 4
Evangelium:
Lukas 2, (22 – 24) 25 - 38 ( 39 – 40 )

Liedvorschläge

Eingangslied:
EG 39
Kommt und lasst uns Christus ehren
Wochenlied:
EG 25
Vom Himmel kam der Engel Schar
Predigtlied:
EG 41
Jauchzet ihr Himmel
Schlusslied:
EG 34, 1 + 4
Freuet euch, ihr Christen alle

13 Jauchzet, ihr Himmel; freue dich, Erde! Lobet, ihr Berge, mit Jauchzen! Denn der HERR hat sein Volk getröstet und erbarmt sich seiner Elenden.
14 Zion aber sprach: Der HERR hat mich verlassen, der Herr hat meiner vergessen. 15 Kann auch ein Weib ihres Kindleins vergessen, dass sie sich nicht erbarme über den Sohn ihres Leibes? Und ob sie seiner vergäße, so will ich doch deiner nicht vergessen. 16 Siehe, in seine die Hände habe ich dich gezeichnet; deine Mauern sind immerdar vor mir.

Hinführung:

Die folgende Predigt bezieht sich auf den Jesajatext in der Fassung der ‚Guten Nachricht’.

13 Freut euch, Himmel und Erde; jubelt, ihr Berge! Denn der Herr hilft seinem Volk, er hat Erbarmen mit den Unterdrückten. 14 Die Zionsstadt klagt: »Der Herr hat mich verlassen, mein Gott hat mich vergessen! « 15 Doch der Herr sagt: »Bringt eine Mutter es fertig, ihren Säugling zu vergessen? Hat sie nicht Mitleid mit dem Kind, das sie in ihrem Leib getragen hat? Und selbst wenn sie es vergessen könnte, ich vergesse euch nicht! 16 Jerusalem, ich habe dich unauslöschlich in meine Hände eingezeichnet; deine Mauern sind mir stets vor Augen. «


1. Freut euch!

Hoffentlich fröhlichen Abend gehabt
gutes Essen, nette Menschen, wohltuende Gespräche, schöne Geschenke, Besinnlichkeit
gut, wenn wir solche Zeiten haben! Das Leben ist hart genug

viele von uns haben hektische Wochen hinter sich, kurze Adventszeit, längere Öffnungszeiten, mehr Erwartungen

gut, wenn wir Zeiten der Ruhe haben – gut, dass es das Weihnachtsfest gibt

Freut euch – über solche wohltuenden Zeiten

doch auch wer keinen schönen Abend hatte
weil er allein war,
weil die Gans verbrannte,
weil es wieder Streit gab zwischen Vater uns Sohn
oder die Enkel total aufgedreht waren und quengelten
oder weil Onkel Peter zuviel Cognac trank
– oder, oder, oder …
trotzdem gilt: Freut euch!

Weil Weihnachten zum Glück ja mehr ist als Ruhe und Besinnlichkeit, Geschenke und ein gutes Essen
so wichtig dies alles ist – es gibt noch mehr und in diesem „noch mehr“ gründet die Weihnachtsfreude:


2. Grund zur Freude: Jesus

Wer kam da zur Welt? nüchtern betrachtet:

äußerlich: arm und unbedeutend
Kind in einer Krippe, weil es kein Zimmer mehr gab bzw. nur noch sehr teure (schlimmer als bei der Frankfurter Buchmesse)
Tiere im Stall – dreckiges Stroh, Geruch, nein Gestank nach Schafen
Gäste bei dem Kind: Hirten, die stanken, mit denen niemand sich groß abgeben wollte

bei Lichte gesehen eine ärmliche, abstoßende Szene

für uns anrührend, anziehend, verlockend – weil wir wissen: es steckt mehr dahinter als der äußere Schein

Gottes Kind – Gott selbst
Gott kommt in diese Welt – „in deine Welt, in meine Welt, in unsere Welt“

nimmt selbst wahr, erlebt und erleidet selbst unser Leben

deshalb kann Gott uns verstehen – deshalb kann er wissen, wie es uns geht: Weil er es selbst erlebt hat: hilflos sein und unverstanden, sorgenvoll und abgelehnt. Und er kennt auch Zärtlichkeit und Wärme, weiß, wie wichtig es ist anzupacken, hat erlebt, dass man manchmal Hilfe braucht, wenn man alleine nicht weit kommt,

Gott selbst wird wie wir – eine ungeheuerliche Vorstellung, die andere Weltreligionen völlig unverständlich, ja blasphemisch finden
Warum tut Gott dies: Weil er uns etwas zeigen, weil er uns etwas beweisen will: Dass er ein Gott für seine Menschen ist.

Der Name Gottes „Ich bin für euch da“ (Mose am brennenden Dornbusch)
So sehr für uns, dass er wird wie wir.


3. Gott, wie er immer schon war: Jesaja

Er ist ein Gott für seine Menschen – das hat er schon in den Zeiten vor Jesus immer wieder seinem Volk mitteilen lassen. Z.B. durch die Propheten, z.B. durch Jesaja

Zeit des Jesaja: Exil, Krieg verloren, Menschen erlebten sich „gottverlassen“

durch den Propheten ließ Gott ihnen sagen:
Denn der HERR hat sein Volk getröstet und erbarmt sich seiner Elenden. Gott spricht: „In die Hände habe ich dich gezeichnet, du bist immer vor meinen Augen!“

Ihr müsst euch nicht verlassen fühlen, weder heute noch morgen – Gott ist ganz nah

Bild von Mutter und neugeborenem Kind

Was Jesaja sagte, das setzte Gott später auf einmalige Weise spürbar um: Gott ganz nah bei den Menschen, als Kind in einer Futterkrippe

Das ist der tiefe Grund unserer Freude – der auch durch ein verkorkstes, durch ein vereinsamtes, durch ein erkranktes Fest nicht vergeht:

Wir dürfen, können und sollen uns freuen, weil Gott in Jesus nah ist, bei uns ist, an unserer Seite

so hilflos und klein – und zugleich mit mehr Macht als alle Menschen und Gewalten dieser Welt zusammen


4. Freuen heute und morgen: Freude mitnehmen aus dem Weihnachtsfest hinaus

Diese innere Freude kann mit uns mitgehen
heute und morgen in die Weihnachtsfeiertage – gleich, ob Sie ruhige Stunden zu Hause beim Baum vor sich haben oder eher stressige Zeit mit vielen Besuchen
lassen Sie die innere Freude mit dabei sein

und dann auch danach, wenn wir auf den Jahreswechsel zugehen: innere Freude, dass Gott mitgeht, mitlebt, mitspürt, wie es uns geht

Trost der Welt

Stern und Engel, Hirten und die Weisen
künden uns das Große, das geschah.
Und wir loben, danken und wir preisen,
Gott ist nah!

weg von Trauer, Jammer und Beschwerde
wenden wir das schmerzliche Gesicht.
Brüder, über aller Nacht der Erde
ist es Licht!

Keiner ist verlassen und verloren,
wer da glaubt, weil seine Hand ihn hält.
Der Erretter ist für uns geboren!
Trost der Welt
Otto Bruder


Verfasserin: Pfarrerin Annegret Putkammer, Herrengasse 7,
65812 Bad Soden-Neuenhain

Herausgegeben vom

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