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Überfordert?

von Anne Schumann (Ev. Auferstehungsgemeinde Mainz)

Predigtdatum : 06.02.2022
Lesereihe : V
Predigttag im Kirchenjahr : 4. Sonntag vor der Passionszeit
Textstelle : Markus 5,24b-34
ggf. Homepage, auf der die Predigt verzeichnet ist : http://www.auferstehungsgemeinde.de
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Wochenspruch: Kommt her und sehet an die Werke Gottes, der so wunderbar ist in seinem Tun an den Menschenkindern. (Psalm 66,5)

Psalm: 107,1-2.23-32

Lesungen

Reihe I: Markus 4,35-41
Reihe II: 2. Korinther 1,8-11
Reihe III: Jesaja 51,9-16
Reihe IV: Matthäus 14,22-33
Reihe V: Markus 5,24b-34
Reihe VI: 1. Mose 8,1-12

Liedvorschläge

Eingangslied: EG 292 Das ist mir lieb, dass du mich hörst (auch mit Melodie 366)
Wochenlied: EG+ 18 Stimme, die Stein zerbricht
Predigtlied: EG 407 Stern, auf den ich schaue
Schlusslied: EG 320,7-8 Nun lasst uns Gott, dem Herren

Predigttext: Markus 5,24b-34

24b Und es folgte ihm eine große Menge, und sie umdrängten ihn.
25 Und da war eine Frau, die hatte den Blutfluss seit zwölf Jahren
26 und hatte viel erlitten von vielen Ärzten und all ihr Gut dafür aufgewandt; und es hatte ihr nichts geholfen, sondern es war nur schlimmer geworden.
27 Da sie von Jesus gehört hatte, kam sie in der Menge von hinten heran und berührte sein Gewand.
28 Denn sie sagte sich: Wenn ich nur seine Kleider berühre, so werde ich gesund.
29 Und sogleich versiegte die Quelle ihres Blutes, und sie spürte es am Leibe, dass sie von ihrer Plage geheilt war.
30 Und Jesus spürte sogleich an sich selbst, dass eine Kraft von ihm ausgegangen war, wandte sich um in der Menge und sprach: Wer hat meine Kleider berührt?
31 Und seine Jünger sprachen zu ihm: Du siehst, dass dich die Menge umdrängt, und sprichst: Wer hat mich berührt?
32 Und er sah sich um nach der, die das getan hatte.
33 Die Frau aber fürchtete sich und zitterte, denn sie wusste, was an ihr geschehen war; sie kam und fiel vor ihm nieder und sagte ihm die ganze Wahrheit.
34 Er aber sprach zu ihr: Meine Tochter, dein Glaube hat dich gesund gemacht; geh hin in Frieden und sei gesund von deiner Plage!

Vorbemerkung

Der im Rahmen des Gottesdienstes verlesene Predigttext wurde ausgeweitet auf Markus 5,21-43 und entspricht damit in großen Teilen dem Predigtjahrgang V. Im Kirchenjahr 2022/23 (Predigtjahrgang V) entfällt jedoch der 4. Sonntag vor der Passionszeit, so dass als Datum der 06.02.2022 (4. Sonntag vor der Passionszeit des Predigtjahrgangs IV) angegeben wurde.

Markus 5,21-43: Die Heilung einer blutflüssigen Frau und die Auferweckung der Tochter des Jaïrus
21 Und als Jesus im Boot wieder ans andre Ufer gefahren war, versammelte sich eine große Menge bei ihm, und er war am Meer.
22 Da kam einer von den Vorstehern der Synagoge, mit Namen Jaïrus. Und als er Jesus sah, fiel er ihm zu Füßen
23 und bat ihn sehr und sprach: Meine Tochter liegt in den letzten Zügen; komm und lege ihr die Hände auf, dass sie gesund werde und lebe.
24 Und er ging hin mit ihm. Und es folgte ihm eine große Menge, und sie umdrängten ihn.
25 Und da war eine Frau, die hatte den Blutfluss seit zwölf Jahren
26 und hatte viel erlitten von vielen Ärzten und all ihr Gut dafür aufgewandt; und es hatte ihr nichts geholfen, sondern es war nur schlimmer geworden.
27 Da sie von Jesus gehört hatte, kam sie in der Menge von hinten heran und berührte sein Gewand.
28 Denn sie sagte sich: Wenn ich nur seine Kleider berühre, so werde ich gesund.
29 Und sogleich versiegte die Quelle ihres Blutes, und sie spürte es am Leibe, dass sie von ihrer Plage geheilt war.
30 Und Jesus spürte sogleich an sich selbst, dass eine Kraft von ihm ausgegangen war, wandte sich um in der Menge und sprach: Wer hat meine Kleider berührt?
31 Und seine Jünger sprachen zu ihm: Du siehst, dass dich die Menge umdrängt, und sprichst: Wer hat mich berührt?
32 Und er sah sich um nach der, die das getan hatte.
33 Die Frau aber fürchtete sich und zitterte, denn sie wusste, was an ihr geschehen war; sie kam und fiel vor ihm nieder und sagte ihm die ganze Wahrheit.
34 Er aber sprach zu ihr: Meine Tochter, dein Glaube hat dich gesund gemacht; geh hin in Frieden und sei gesund von deiner Plage!
35 Als er noch redete, kamen Leute vom Vorsteher der Synagoge und sprachen: Deine Tochter ist gestorben; was bemühst du weiter den Meister?
36 Jesus aber hörte nicht auf das, was da gesagt wurde, und sprach zu dem Vorsteher: Fürchte dich nicht, glaube nur!
37 Und er ließ niemanden mit sich gehen als Petrus und Jakobus und Johannes, den Bruder des Jakobus.
38 Und sie kamen in das Haus des Vorstehers, und er sah das Getümmel und wie sehr sie weinten und heulten.
39 Und er ging hinein und sprach zu ihnen: Was lärmt und weint ihr? Das Kind ist nicht gestorben, sondern es schläft.
40 Und sie verlachten ihn. Er aber trieb sie alle hinaus und nahm mit sich den Vater des Kindes und die Mutter und die bei ihm waren, und ging hinein, wo das Kind lag,
41 und ergriff das Kind bei der Hand und sprach zu ihm: Talita kum! – das heißt übersetzt: Mädchen, ich sage dir, steh auf!
42 Und sogleich stand das Mädchen auf und ging umher; es war aber zwölf Jahre alt. Und sie entsetzten sich sogleich über die Maßen.
43 Und er gebot ihnen streng, dass es niemand wissen sollte, und sagte, sie sollten ihr zu essen geben.

Predigt

Was willst du lieber? Als einer meiner Brüder im Grund­schulalter war, war das für längere Zeit seine Lieblings­frage. Was willst du lieber? Und dann kamen immer solche erquicklichen Alternativen wie „Willst du lieber von der Dampfwalze überfahren werden oder vom Tiger gefres­sen?“ Und da sollte man sich dann ent­scheiden. Mein Bru­der konnte ewig so weiterfragen und hat den Rest der Familie damit wahnsinnig gemacht.

Es gibt Alternativen, die sind keine. Hier ist es das schrei­ende Elend des Vaters und das stumme Elend der Frau. Ein sterbendes Kind oder eine schwere chroni­sche Krankheit – ich möchte da nicht wählen müssen. Und ich möchte auch nicht wie Jesus zwischen beiden stehen und mich entschei­den, um wen ich mich jetzt kümmern soll. Diese ganze Geschichte ist im Grunde eine einzige Überforderung für alle Beteiligten.

Unser Text beginnt mit dem schreienden Elend. Der Vater, ein Synagogenvorsteher, ein angesehener Mann, ist zu kei­nerlei Selbstbeherrschung mehr fähig. Er wirft sich vor Jesus auf den Boden, er bittet und bettelt und fleht ihn an, mitzukommen. „Mein Töchterchen liegt im Sterben!“ Mit zwölf war dieses Mädchen schon fast im heiratsfähigen Alter, aber für den Vater ist sie immer noch sein geliebter kleiner Schatz, sein kleines Mäd­chen. Der Schmerz und die Verzweiflung dieses Man­nes, der sich an Jesus wie an den letzten Strohhalm klammert, sind mit Händen zu greifen. Dass Jesus hel­fen kann, stellt hier niemand in Frage, und dass er sofort mitgeht, ist eigentlich selbstverständlich. Jetzt kann nichts wichtiger sein als das, den Tod eines Kin­des gerade noch zu verhindern, die größte menschliche Tragödie, das unermessliche Leid.

Und dann bleibt Jesus plötzlich stehen, wie angewur­zelt. Er rührt sich nicht mehr von der Stelle und will wis­sen, wer ihn angefasst hat. Dass die Jünger ihn in dieser Situation zur Vernunft bringen und zum Weitergehen bewegen wol­len, ist völlig klar. Es eilt jetzt! Seine hei­lenden Kräfte wur­den nie dringender gebraucht als für dieses Kind. Sollte man meinen. Und jetzt stellen Sie sich den Vater daneben vor, mit verzweifeltem Gesicht, wie er von einem Bein aufs andere tritt, und dann noch die Menschenmenge, die schiebt und drängt und auf ein Wunder wartet.

Aber Jesus lässt sich nicht beirren, er bleibt stehen wie ein Fels in der Brandung. Jemand hat ihn berührt, nur seinen Mantel, aber nicht zufällig, sondern absichtlich. Jemand hat den Kontakt zu ihm gesucht, und diese Berührung war mit einer Hoffnung verbunden. Und Jesus bleibt stehen und schaut sich suchend um.

Zu den vielen neuen Vokabeln, die ich in Corona-Zeiten gelernt habe, gehört das Wort Triage. Wenn Ärzte sich in einem Dilemma befinden und entscheiden müssen, wem sie helfen und wen sie sterben lassen, weil zum Beispiel nicht genügend Beatmungsplätze da sind, dann nennt man das so. Dafür gibt es dann ethische Richt­linien, denn das ist ein Extremfall. Ich kenne aber auch viele Menschen, die sich tagaus, tagein in der Situation befinden, dass sie nicht allen gerecht werden können. Wenn die Eltern pflege­bedürftig sind, die Kinder zum Lernen motiviert werden müssen, der Partner Aufmerk­samkeit möchte und der Arbeitgeber sein Recht und manchmal auch mehr fordert, dann kann ich mich noch so sehr anstrengen, es wird nie reichen. Und solche Situationen quälen ja vor allem dann, wenn ich den Menschen gerecht werden möchte, wenn ich die Not sehe, wenn ich gern mein Bestes geben will und doch immer wieder an meine Grenzen stoße, physisch und auch psychisch. Wie hält Jesus das aus? Warum lässt er sich nicht von der Menschenmenge treiben und tut ein­fach, was alle für das Dringendste halten?

Ich glaube jedenfalls nicht, dass Jesus innerlich die Ach­seln zuckte und sich sagte: „Naja, wenn das Kind jetzt stirbt – egal, dann erwecke ich es halt nachher wieder zum Leben.“ Ich glaube etwas anderes. Wenn wir sagen, Jesus war Gottes Sohn, dann meinen wir: In die­sem Menschen Jesus ist Gott so gegenwärtig wie in nie­mandem sonst. Gottes Gegenwart in dieser Welt kris­tallisiert sich in die­sem einen Menschen. Und in dem, was Jesus sagt und tut, wird diese Gegenwart Gottes konkret. Das heißt aber auch: Jesus als Mensch hatte wie niemand sonst ein Bewusstsein, eine Antenne dafür, dass Gott gegenwärtig ist, jetzt, hier, heute, in diesem Moment und bei mir. Und dieses Bewusstsein – Gott ist hier! – macht ihn innerlich unabhängig von dem, was auf ihn einstürmt, was an ihm zieht und zerrt.

Gott ist hier, wo ich jetzt bin. Am Computer, während ich mit der Technik kämpfe. Am Küchentisch, an dem schon so lange kein anderer Mensch mehr mein Brot geteilt hat. Im Pflegeheim mit dem unangenehmen Geruch, wenn ich zum hundertsten Mal dieselbe Frage beantworten soll. Zwischen Legosteinen und Gebrüll im Kinderzimmer. Vor der roten Ampel, wenn ich übermü­det und sowieso zu spät dran bin. Gott ist hier. Ich muss jetzt nicht woanders sein, denn Gott ist auch dort, wo ich gerade nicht sein kann.

Weil Gott in ihm so gegenwärtig ist, kann Jesus selbst ganz da sein. Er spürt im Gewühl, im Gedrängel und Geschubse die eine Berührung, die anders ist. Er spürt, dass diese Berührung etwas in ihm selbst verändert hat, dass hei­lende Kraft von ihm ausgegangen ist. Die Gegenwart Got­tes macht ihn aufmerksam für sich selbst und aufmerksam für eine Not, die er sonst nicht sehen könnte, für das stumme Elend hinter seinem Rücken. Jesus macht sich auf die Suche.

Und dann kniet vor ihm diese Frau, bleich und am gan­zen Leibe zitternd, und fängt an zu erzählen und hört nicht mehr auf. Dauerblutungen, 12 Jahre lang. Nie­mand kennt die genaue Ursache, niemand kann helfen. Ein Arzt nach dem anderen doktert an ihr herum, man­che feinfühlig, manche grob, aber jeder will Geld dafür sehen, bis sie keins mehr hat. Sie muss die unmöglichs­ten Fragen beant­worten und intime Untersuchungen über sich ergehen las­sen, ihr werden noch mehr Schmerzen zugefügt, die Blu­tungen werden schlimmer. Dazu kommt diese furchtbare Erschöpfung durch den ständigen Blutverlust. Und sie ist schutzlos – sie hatte einmal eigenes Vermögen, also kann sie weder einen Vater noch einen Ehemann haben, sonst hätte dieses Geld in der damaligen Gesellschaft nämlich dem Mann gehört.

Sie leidet körperlich, sie ist arm und sie ist einsam. Sie traut sich kaum noch in die Öffentlichkeit aus Angst vor peinlichen Situationen, vor Flecken auf der Kleidung. Dazu kamen die religiösen Tabus. Menstruationsblut machte kultisch unrein, nicht nur die Frau selbst, son­dern auch jeden Stuhl, auf den sie sich setzte, jeden Teller, den sie anfasste, jede Hand, die sie schüttelte. Ein Fest mitfeiern, einen Gottesdienst besuchen? Keine Chance.

Sie hat von Jesus gehört und davon, dass er auch in aus­sichtslosen Fällen helfen kann. Aber welche Mög­lichkeiten hat sie denn realistischerweise, sich über­haupt helfen zu lassen? Soll sie sich vor diesem ledigen jungen Handwerker aufbauen und ihm ihre Menstrua­tionsstörungen erläu­tern? Während seine Jünger und sowieso das halbe Dorf leicht angewidert zuhören? Oder soll sie sich dem Synago­genvorsteher in den Weg stellen? Dein Kind liegt zwar im Sterben, aber ich bin chronisch krank und das geht nun mal vor? Am Ende gibt es nur eine einzige Option für sie, eine kurze Berührung des Mantels, heimlich und von hin­ten, kein Blickkontakt, kein Wort. Was soll das schon brin­gen?

Manchmal ist es schwer, die eigenen Kräfte und Mög­lich­keiten nicht zu verachten. Ich bin nicht so belastbar. Ich bin ja nicht so christlich erzogen. In unserer Familie ist das eben so. Wenn ich eine andere Ausbildung hätte. Wenn ich mich besser durchsetzen könnte. Wenn wir mehr Geld hätten. Das geht nicht und das geht nicht und das geht auch nicht und deshalb muss alles so bleiben, wie es ist. Und der eine kleine Schritt, der vielleicht möglich wäre, der lohnt sich doch von vornherein nicht.

Die Frau berührt nur den Mantel Jesu und begibt sich mit dieser völlig unscheinbaren Handbewegung in das Kraft­feld Gottes. Sie spricht kein Gebet, sie bleibt stumm. Sie zahlt keine Spende, dazu hat sie nicht das Geld. Sie enga­giert sich nicht ehrenamtlich, sie schließt sich keiner Gemeinde an. Sie bittet nur wortlos darum, dass die Gegenwart Gottes auch für sie gilt. Eine einzige kleine Geste, mehr geht nicht. Sie hat weder die Kräfte noch die Mittel dazu. Aber diesen einen winzigen Schritt, den sie gehen kann, den geht sie und spürt, wie sich in ihrem Innersten etwas verändert.

Und Jesus hört sich die ganze Geschichte an und sagt: „Meine Tochter, deine Glaube hat dich gerettet.“ Meine Tochter – das heißt: So, wie der Synagogen­vorsteher für sein Kind da ist, so bin ich für dich da. So liegst du mir am Herzen. So stehe ich für dich ein. Dein Glaube hat dich gerettet – das heißt: Dein Versuch, dich in die Gegenwart Gottes zu stellen, an seine Kraft anzu­docken, ist nicht zu armselig. Gott achtet diesen Fun­ken Hoffnung in dir, die­sen Mut zu einem winzigen Schritt. Und Gottes Heil gilt für dein Leben, jetzt und in Zukunft.

Mitten in diese Szene platzt die Nachricht vom Tod des Kindes. Und eigentlich müsste Jesus dem Vater jetzt sein Beileid aussprechen, sich vielleicht noch für die Verzögung entschuldigen und dann verabschieden. Für eine Heilung ist es definitiv zu spät. Aber Jesus geht mit dem Vater in das Trauerhaus, geht mit ihm in das Zim­mer, in dem sein Töchterchen aufgebahrt ist. Und die Gegenwart Gottes macht nicht Halt vor dem Tod. Eine Berührung und die Stimme Jesu rufen das Mädchen ins Leben zurück.

Aber die Geschichte ist an dieser Stelle nicht zu Ende, denn Jesus sagt noch zwei Dinge. Zum einen verbietet er den Anwesenden streng, irgend jemandem etwas zu erzählen. Zu groß ist die Gefahr eines Missverständnis­ses. Die Gegenwart Gottes in dieser Welt beendet eben nicht alles Leid und allen Tod. Jesu Wunder, die Heilun­gen, auch die Wiederbelebung dieses einen Kindes sind nur Zeichen dafür, wie nah Gott den Menschen kommt, Zeichen für den Anbruch des Reiches Gottes. Aber was diese Gegen­wart Gottes in der Welt wirklich bedeutet, das sehen wir erst am Kreuz, wo Jesus sich ganz und gar in das Leid hin­ein begibt, wo Gott selbst leidet und stirbt. So weit lässt Gott sich auf diese Welt ein.

Zum anderen befiehlt Jesus, dem Kind etwas zu essen zu geben. Das Leben, das dieses Mädchen geschenkt bekom­men hat, ist zerbrechlich. Ihr Körper braucht Nahrung, sie ist nicht unverwundbar. Irgendwann wird sie wieder krank werden, Schmerzen haben, sterben. Diese Wiederbele­bung ist also nicht dasselbe wie die Auferstehung Jesu Christi und sie ist nicht dasselbe wie die Auferstehung, die Gott uns verheißen hat. Paulus schreibt im 1. Korinther­brief von einem neuen Körper, den Gott uns schenken wird, unvergänglich, voll Kraft und beseelt von Gottes Geist. Darauf hoffen wir.

Verfasserin: Anne Schumann, Mainz